FRANKFURT (dpa-AFX)- Die Europäische Zentralbank will sich mit milliardenschweren Staatsanleihenkäufen gegen einen drohenden Preisverfall im Euroraum stemmen. In Deutschland hagelt es Kritik von vielen Seiten:
- "Der Schritt der EZB ist eine Zumutung." (Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft)
- "Ich kann auf breiter Front keine wirklichen Deflationsgefahren erkennen, die es zu bekämpfen gilt." Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon)
- "Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden." (Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK))
- "Der Wirtschaft helfen diese immer weiter ausgedehnten expansiven Maßnahmen der quantitativen Lockerung kaum." (Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken)
- "Es sieht so aus, dass die EZB schon wieder den Banken in den Krisenstaaten faule Papiere abnehmen und die Risiken den europäischen Steuerzahlern aufbürden will." (CSU-Politiker Peter Gauweiler. Er will vorsorglich eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht vorbereiten lassen).
- "Draghi ist der Euro-Weichmacher. Er macht Geldpolitik für die Reformverweigerer in Europa. Draghi ist der Gehilfe der Spekulanten." (CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer über EZB-Präsident Mario Draghi.)
- "Was immer für eine Entscheidung die EZB fällt, sie darf nicht davon ablenken, dass die eigentlichen Wachstumsimpulse durch vernünftige Rahmenbedingungen durch die Politik gesetzt werden müssen und auch gesetzt werden können." (Bundeskanzlerin Angela Merkel zur EZB-Entscheidung)
- "Sie ist so einigermaßen im Griff, überwunden ist sie nicht." (Merkel zur Staatsschuldenkrise im Euroraum)/mar/DP/zb