Die umfangreiche Diskussion habe sich darum gedreht, wie nach dem Beginn der geldpolitischen Straffung die Zinsen kontrolliert werden könnten, geht aus dem Protokoll der Sitzung hervor. Außerdem haben sich die Notenbanker den Kopf darüber zerbrochen, wie sie ihre Ansichten zum Zinsausblick besser kommunizieren können.

Sowohl bei der Strategie- wie auch bei der Kommunikationsdebatte seien keine Beschlüsse gefallen, heißt es in den Aufzeichnungen. Die öffentliche Debatte über die Ausstiegsstrategie der Fed hat in den jüngsten Wochen merklich an Hitze gewonnen. Die Debatte bedeute aber nicht, dass die Straffung bald komme, wurde in dem Protokoll versichert.

Die Einschätzung der Wirtschaftlage durch die Währungshüter hat sich so gut wie nicht verändert. "Bei ihrer Diskussion zur wirtschaftlichen Lage und zum Ausblick signalisierten die Teilnehmer, dass sich ihre Einschätzungen gegenüber März kaum verändert haben", hält das Protokoll fest. Nur beim Auslastungsgrad am Arbeitsmarkt schieden sich die Geister etwas.

Bei der Sitzung im April hatte die US-Notenbank die Geldflut weiter eingedämmt. Unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen beschloss der Rat, die Käufe von Staats- und Hypothekentiteln um weitere 10 Milliarden auf 45 Milliarden US-Dollar pro Monat zurückzufahren.

Wegen der zusehends festeren US-Konjunktur hatte die Zentralbank im Dezember 2013 eine Abkehr von ihrer extrem lockeren Geldpolitik eingeleitet. Viele Experten erwarten, dass die Drosselung auf jeder der kommenden Sitzungen verschärft wird, bis das Programm im Oktober ausläuft.

Den Leitzins hält die Fed bereits seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Bis Mitte 2015 rechnen die meisten Ökonomen mit einer ersten Zinserhöhung. Die Finanzmärkte schauen sehr genau auf die geldpolitische Wende in den USA, denn sollte sie misslingen, könnte es zu einem Crash an den Börsen kommen.

DJG/DJN/apo/cln

Dow Jones Newswires

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