In einem allgemein freundlichen Umfeld am Markt für europäische Staatsanleihen legten portugiesische Papiere ebenfalls zu, im Gegenzug fielen die Renditen. Am Morgen wurden richtungsweisende Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren mit einer Rendite von 2,94 Prozent gehandelt und damit vier Basispunkte niedriger als am Freitag.

Am Freitag hatte sich noch ein anderes Bild gezeigt: Die Sorge vor einer Abstufung des Kreditratings durch die kanadische Ratingagentur DBRS hatte die zehnjährigen Rendite über die Marke von drei Prozent getrieben. Zuvor hatte sich ein Vertreter von DBRS skeptisch zur Entwicklung in Portugal geäußert, was am Markt die Sorge vor einer Abstufung anheizte.

Die Kreditbewertung durch DBRS ist für Portugal wichtig, weil die Kanadier als einzige führende Agentur die Anleihen des Euroland noch nicht mit "Ramsch" eingestuft haben. Aus diesem Grund darf die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin Portugal-Anleihen im Rahmen ihres Kaufprogramms erwerben.

Zur Beruhigung der Lage dürfte auch beigetragen haben, dass sich die Ratingagentur Fitch am Freitagabend zurückhaltend zu Portugal geäußert hatte. Fitch hatte die Kreditbewertung bei "BB+" und damit knapp im Ramsch-Bereich belassen und den Ausblick auf "Stabil" festgelegt. Obwohl die Sparbemühungen der Regierung in Lissabon nachzulassen drohen, rechnet Fitch in den kommenden Jahren mit einem Rückgang des Haushaltsdefizits. Außerdem bescheinigte Fitch Portugal eine positive Entwicklung in den Unternehmen des Landes und "solide institutionelle Rahmenbedingungen" für die Wirtschaft.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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