"Die Abschwächung der Konjunktur im Euroraum und weltweit sowie die laufenden Wirtschaftskonflikte führen dazu, dass das Zinsniveau sehr niedrig bleibt", sagte der Chef der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix, am Dienstag zur APA. Die Nachfrage sei außerdem dadurch unterstützt worden, dass im März die Tilgung einer großen Bundesanleihe auf der Agenda stehe und die Investoren daher wieder verstärkt neue Papiere nachfragen.
Bei der 30-jährigen Anleihe konnte sich Österreich laut Stix so günstig wie seit über zwei Jahren nicht mehr refinanzieren. So belief sich der Begebungszinssatz auf 1,26 Prozent und ist damit im Vergleich zur Aufstockung im Jänner (Rendite bei 1,36 Prozent) weiter gesunken. Der Kupon lautet auf 1,50 Prozent. Darüber hinaus war die Anleihe 2,53-fach überzeichnet und verzeichnete damit eine Rekordnachfrage, sagte der OeBFA-Chef. Am Dienstag wurden 345 Mio. Euro aufgestockt, insgesamt hat die Anleihe nun ein Volumen von 6,34 Mrd. Euro.
Ebenfalls aufgestockt wurde die erst Ende Jänner 2019 frisch ausgegebene zehnjährige Anleihe mit einem Kupon von 0,50 Prozent. Auch hier fiel die Nachfrage mit einer 2,41-fachen Überzeichnung im Vergleich mit anderen 10-jährigen Papieren überdurchschnittlich hoch aus, sagte Stix. Der Emissionszinssatz belief sich auf 0,49 Prozent und war damit niedriger als bei der Erstemission der Anleihe (0,55 Prozent). Die Aufstockung hatte ein Volumen von 805 Mio. Euro, das Gesamtvolumen der Anleihe beläuft sich nun auf 5,81 Mrd. Euro.
Das 10-jährige Papier dürfte im laufenden Jahr noch öfter aufgestockt werden, da die OeBFA bei Anleihen dieser Laufzeit rasch ein Volumen von rund 10 Mrd. Euro erreichen will, um die nötige Liquidität für den Handel zu gewährleisten. Mit den beiden heutigen Aufstockungen hat die Bundesfinanzierungsagentur bereits rund ein Drittel der Staatsfinanzierung für 2019 erledigt, sagte Stix. Insgesamt sollen 2019 zwischen 30 und 33 Mrd. Euro frisches Kapital aufgenommen werden.
(Schluss) bel/ivn
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