Auch die Aufstockung einer noch rund 20 Jahre laufenden Emission erfolgte zum bisher niedrigsten Zinssatz von 1,047 Prozent. Zuletzt wurde sie im April mit 1,093 Prozent aufgestockt. Am Sekundärmarkt rentierte sie im Sommer 2016 allerdings schon mit 0,65 Prozent. "Da war die Nachfrage nicht gegeben", so Stix dazu, warum damals von Seiten der OeBFA nicht aufgestockt wurde.
In einem von geopolitischen Risiken und Handelskonflikten geprägten Umfeld habe Österreich wieder von der Funktion als sicherer Hafen für Anleger profitiert. Bereits nach der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Mitte Juni habe sich das Marktumfeld deutlich verändert. Durch die Ankündigung, dass sie die Leitzinsen nicht vor dem Sommer 2019 erhöhen werde, sei das Zinsniveau gesunken und auch das lange Ende tiefer geworden. Zudem profitierte Österreich auch davon, dass sowohl IHS als auch Wifo ihre Wirtschaftswachstumsprognosen bestätigt haben. "Das führt zu sehr niedrigen Zinsen", sagte Stix.
Auch beim Zinsabstand (Spread) zu den deutschen Benchmarkanleihen gibt es laut Stix einen Trend nach unten. Im zehnjährigen Bereich sei der Abstand gegenüber der letzten Auktion im Juni um 2 Basispunkte auf 23 zurückgegangen. Im zwanzigjährigen Bereich gebe es einen Zinsaufschlag von 30 Basispunkten.
Mit der heutigen Auktion sind laut Stix rund 60 Prozent des für dieses Jahr geplanten Emissionsvolumens bereits erledigt worden. "Im zweiten Halbjahr geht es dann normal weiter", so der Chef der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA).
Der zehnjährige Bond wurde um 632,5 Mio. auf inzwischen 7,7 Mrd. Euro aufgestockt. Die Emission war gut zweifach überzeichnet. 95,3 Prozent der Aufstockung wurden von ausländischen Banken gekauft.
Die zweite heute aufgestockte Bundesanleihe, ein 2007 begebener 30-jähriger Bond mit noch fast 20 Jahren Restlaufzeit wurde um 517,5 Mio. Euro auf 13,7 Mrd. Euro aufgestockt. Die Emission war ebenfalls gut zweifach überzeichnet. Mit 98,7 Prozent ging der größte Teil heute an ausländische Banken.
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