14.09.2016 13:08:00

Novomatic begab 500-Millionen-Anleihe - Geld für Australien-Zukauf

Der Glücksspielkonzern Novomatic zapft erneut den Kapitalmarkt an, um seinen Expansionskurs zu finanzieren. Am Mittwoch meldete das Unternehmen die Begebung einer 500 Mio. Euro schweren Unternehmensanleihe. Bei institutionellen Investoren sei der Benchmark-Bond auf großes Interesse gestoßen, das Orderbuch sei mehr als sechsfach überzeichnet gewesen. Ab Donnerstag können auch Private zeichnen.

Nach einer Roadshow für Großanleger in London, Frankfurt, Amsterdam und Wien wurde der Kupon der fix verzinsten siebenjährigen Anleihe mit 1,625 Prozent per anno festgesetzt, teilte Novomatic mit. Die Stückelung beträgt 500 Euro.

Den größten Teil haben Investoren aus Deutschland und Österreich gezeichnet (40 Prozent des Volumens), gefolgt von britischen Anlegern (16 Prozent). Jeweils 11 Prozent des Volumens entfiel auf Investoren aus Frankreich und den Benelux-Ländern, der Rest auf andere europäische Staaten. Von 15. bis 16. September können auch private Anleger aus Deutschland und Österreich den Bond zeichnen - von Banken, die schon Volumina erworben haben. Der Emissionskurs wurde mit 100,469 Prozent festgelegt, das Papier wird an der Wiener Börse gehandelt.

Mit dem Geld will Novomatic einerseits Schulden zurückzahlen, andererseits mögliche Akquisitionen - inklusive der australischen Ainsworth Game Technology - finanzieren. Die Niederösterreicher sind gerade dabei, mit 53 Prozent bei dem australischen Pokerriesen einzusteigen und wollen dafür umgerechnet rund 319 Mio. Euro lockermachen. Mit dem Zukauf soll sich für Novomatic das Tor zum wichtigen US-Markt weiter öffnen.

Am Heimatmarkt Österreich will Novomatic gemeinsam mit einem tschechischen Konsortium die Kontrolle bei den Casinos Austria erlangen. Das Kartellgericht hat den Deal untersagt, Novomatic hat aber angekündigt, gegen den Entscheid mit Rekurs beim Obersten Gerichtshof (OGH) vorgehen zu wollen. In den vergangenen Jahren hat der Konzern aus Gumpoldskirchen, der einerseits Glücksspielautomaten herstellt und andererseits selbst Spielstätten betreibt, dank zahlreicher Zukäufe rasant an Umsatz zugelegt.

Der Konzern im Eigentum von Gründer Johann Graf geht auch regelmäßig an den Kapitalmarkt, zuletzt im Juni 2014, als mehrere Anleihen platziert wurden.

Die neue Emission wird von der Erste Group Bank, der Raiffeisen Bank International (RBI) und der UniCredit Bank Austria als sogenannte Joint Lead Manager begleitet. Der Bond wird aus dem vor kurzem gebilligten Zwei-Milliarden-Emissionsprogramm der Novomatic AG begeben. Es handelt sich nach Unternehmensangaben um die erste Benchmark-Anleihe von Novomatic und zugleich um die erste Benchmark-Anleihe eines österreichischen Unternehmens im Jahr 2016.

(Schluss) snu/sp

WEB http://www.novomatic.com