Ein von EZB-Vertretern ins Spiel gebrachter möglicher Kauf von Anleihen im Kampf gegen die zu geringe Inflation im Volumen von einer Billion Euro sollte nur 0,15 bis 0,6 Prozentpunkte zusätzliche Teuerung bringen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag vorab und berief sich dabei auf Notenbankkreise.

Der obere Rand der Schätzung von 0,6 Prozent Inflationsschub basiert laut dem Bericht auf der Annahme eines stärkeren Effekts auf das Zinsniveau. Hier werde vorausgesetzt, dass sich das Zinsniveau von Staatsanleihen der Eurozone durch den Anleihekauf um einen Prozentpunkt drücken ließe. Experten halten das aber für kaum realistisch, weil beispielsweise deutsche und auch französische zehnjährige Papiere schon jetzt eine Rendite von weniger als einen Prozent haben.

Bereits vor einigen Monaten hatte die FAZ über Berechnungen der EZB zu möglichen Auswirkungen von Anleihekäufen auf die Inflation berichtet. Damals gingen die internen Kalkulationen der EZB laut der Zeitung aber noch von einem etwas stärkeren Inflationsschub von 0,2 bis 0,8 Prozentpunkten aus. In der EZB gibt es nach Informationen der FAZ schon seit mehr als einem halben Jahr verschiedene Simulationsrechnungen, welchen Effekt ein breitangelegter Anleihekauf auf die Inflationsrate hätte.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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