Die Simulationen rechnen dabei nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit einem Volumen an Wertpapierkäufen von 1.000 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres, also etwa 80 Milliarden Euro im Monat, die zur Bekämpfung der niedrigen Inflationsrate von im März 0,5 Prozent eingesetzt werden könnten.

Die Ergebnisse gingen aber weit auseinander, schreibt die Zeitung. Im schwächsten Szenario würde die gewaltige Geldspritze die Inflationsrate nur um 0,2 Prozentpunkte erhöhen. Eine andere Simulation komme auf eine Anhebung um 0,8 Prozentpunkte. Ein Sprecher der EZB wollte die konkreten Berechnungen auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren.

Wie die Zeitung weiter schreibt, ist in der EZB stark umstritten, ob ein Quantitative Easing im Euroraum effektiv wirken würde. Die Übertragung des Impulses liefe wohl schlechter als in den USA. Einflussreiche Stimmen im EZB-Rat neigten eher zu einer Erleichterung der Finanzierungskonditionen von kleinen und mittleren Unternehmen durch eine Belebung des Markts für verbriefte Mittelstandskredite, berichtet das Blatt.

Solche Kreditverbriefungen (ABS) galten als einer der Gründe für die Finanzkrise in den USA, weil damit Risiken verschleiert wurden. Draghi betone aber, dass die europäischen ABS-Papiere viel transparenter konstruiert seien. Entsprechend müssten sie weniger hart bei der Eigenkapitalregulierung behandelt werden, schreibt die Zeitung. Die EZB wolle noch in diesem Monat gemeinsam mit der Bank of England einen Vorstoß für den europäischen ABS-Markt machen.

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