Unmittelbar nachdem der dritte und letzte Anlauf zur Wahl eines neues Staatspräsidenten gescheitert war, gerieten die Kurse unter Druck. Im Gegenzug stieg die Rendite für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren gegen Mittag um 0,91 Prozentpunkte auf 9,12 Prozent. Die Rendite stand damit nur knapp unter dem Jahreshoch von 9,21 Prozent von Mitte Dezember.

Am späten Vormittag war die Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten auch im dritten Anlauf gescheitert. Der Kandidat der Regierungskoalition, der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas (73), verfehlte die notwendige Mehrheit. Laut Verfassung müssen vorgezogene Parlamentswahlen bis Anfang Februar stattfinden. In Umfragen liegt das Linksbündnis Syriza unter Führung von Alexis Tsipras vorne. Tsipras setzt sich für eine Neuverhandlung des griechischen Sparprogramms und einen Schuldenschnitt ein.

Nach der gescheiterten Präsidentenwahl legten auch Renditen von weiteren Ländern der Eurozone spürbar zu. So stieg der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen aus Italien um 0,11 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent und die Rendite für 10-jährige Papiere aus Spanien um 0,10 Prozentpunkte auf 1,70 Prozent.

Neben Staatsanleihen geriet auch Griechenlands Aktienmarkt nach der Wahlentscheidung stark unter Druck. Im Mittagshandel brach die Börse in Athen etwa zehn Prozent ein. Auch am Frankfurter Aktienmarkt gerieten die Aktien unter Verkaufsdruck. Allerdings rutschte der DAX nur um 0,77 Prozent auf 9845,69 Punkte.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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