Der EZB-Rat hatte im Dezember 2016 beschlossen, seine Wertpapierankäufe bis Ende 2017 zu verlängern, allerdings bei einem ab März auf 60 (bisher: 80) Milliarden Euro verringerten monatlichen Ankaufvolumen. Diese Foreward Guidance wurde im Januar ebenso bestätigt wie die Aussage, dass die Zinsen auf dem aktuellen oder noch niedrigeren Niveau bleiben dürften, und zwar "für längere Zeit" und deutlich über die Dauer der Anleiheankäufe hinaus.
Diese Beschlüsse beschrieb Draghi als den Versuch, einerseits der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die akuten Deflationsrisiken geschwunden seien, aber andererseits zu berücksichtigen, dass es keine klaren Anzeichen für einen nachhaltigen Anstieg der Inflation in Richtung des Zielbereichs gebe.
Analysten erwarten, dass die EZB ihre Ankäufe ab 2018 schrittweise verringern und bis Mitte 2018 beenden wird. Genährt wurde diese Erwartung durch den deutlichen Anstieg der Inflationsrate auf zuletzt 1,8 Prozent. Dieser Erwartung trat Draghi in der Anhörung erneut entgegen. Er sagte: "Der für unsere Politik relevante Zeithorizont ist die mittlere Frist. Über Änderungen des Harmonisierten Verbraucherpreisindex, von denen wir glauben, dass sie für die mittlere Frist keine Bedeutung haben, werden wir weiterhin hinweg sehen."
FRANKFURT (Dow Jones)
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