Annahmen zu ungenau |
02.12.2014 14:54:31
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Für Deutsche Bank sind Staatsanleihekäufe der EZB nicht nötig
In diesem Fall wäre der Rückgang der vom Markt implizierten Inflation, der von der EZB als ein Grund für Anleihekäufe betrachtet wird, eigentlich eher der Erwartung genau dieser Käufe zuzuschreiben, folgert der Ökonom. Draghi hatte Ende August in Jackson Hole gesagt, der Swap-Satz, mit dem die EZB die Inflationserwartungen in fünf Jahren für die darauf folgenden fünf Jahre messe, sei unter zwei Prozent gesunken. Seitdem preisen Marktteilnehmer zunehmend den Ankauf von Staatsanleihen ein, was die Nachfrage nach diesen Papieren erhöht.
Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach inflationsindexierten Staatsanleihen, was deren Liqiditätsprämie erhöht und damit den Renditeabstand zu Nominalanleihen verringert. Es kommt zu einem - scheinbaren - Rückgang der gemessenen Inflationserwartungen.
Deutsche-Bank-Ökonom Düring zweifelt nicht nur eine mögliche Begründung für Staatsanleihekäufe durch die Zentralbank an, er sieht auch praktische Probleme bei der Umsetzung solcher Käufe. Der Grund: Kauft die EZB wie offenbar geplant nach dem EZB-Kapitalschlüssel, dann werden das zu einem großen Teil Papiere mit einer hohen Bonität sein, nämlich deutsche und französische Staatsanleihen.
60 Prozent von denen liegen laut Deutscher Bank aber in den Händen anderer Zentralbanken und von passiv gemanagten Fonds, die nicht verkaufen werden. Nur 40 Prozent des ausstehenden Volumens sind also verfügbar. "Beide Schlussfolgerungen legen nahe, dass Staatsanleihekäufe für die EZB schwieriger durchzuführen und weniger notwendig sein werden, als gemeinhin angenommen", urteilt Alexander Düring.
DJG/hab/apo
Dow Jones Newswires
Von Hans Bentzien
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