Die Rendite zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen kletterte erstmals seit März 2014 über die Marke von vier Prozent. Im Vergleich zum Vortag legte die Rendite um 0,49 Prozentpunkte auf 4,18 Prozent zu. Damit gelten portugiesische Anleihen nach Griechenland als die risikoreichsten in der gesamten Eurozone.

Ein wesentlicher Grund für die wachsende Skepsis der Anleger ist laut Volkswirten die Politik der neuen Linksregierung Portugals. Diese will einen Teil der Wirtschaftsreformen der konservativen Vorgängerregierung rückgängig machen, Ausgabenkürzungen zurückzunehmen und einige Staatsausgaben erhöhen.

Falls sich die Haushaltslage weiter verschlechtern sollte, besteht die Gefahr, dass Ende April die letzte Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Portugals auf Ramschniveau herabsetzen könnte. Dann dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) ohne ein neues Hilfsprogramm keine Anleihen mehr kaufen. An diesem Donnerstag wollen die Finanzminister der Eurozone auch über den portugiesischen Haushalt beraten.

Begünstigt wird die Flucht durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten, die die Anlegerin vor allem in die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen treibt. Zwar steigen die Renditen in den übrigen südeuropäischen Ländern auch, aber deutlich weniger als in Portugal.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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