EZB will Anleihekäufe ab Januar angeblich mehr als halbieren

Die Notenbank erwäge ihre monatlichen Anleihekäufe ab Januar mindestens um die Hälfte zu kürzen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag und berief sich auf namentlich nicht genannte Personen, die mit der Diskussion vertraut seien. Das eingeschränkte Kaufprogramm solle im kommenden Jahr noch mindestens neun Monate fortgesetzt werden, hieß es weiter.

Auf Anfrage von Bloomberg wollte die EZB die Kreiseinformation nicht kommentieren. Zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur kauft die Notenbank seit März 2015 Staatsanleihen und andere Wertpapiere in großem Stil - derzeit für 60 Milliarden Euro monatlich. Das Geld soll die Zinsen drücken und die Kreditvergabe ankurbeln. Bisher hieß es, das Programm soll bis mindestens Ende 2017 laufen.

Beobachter gehen davon aus, dass die EZB bei der Zinssitzung Ende Oktober den Fahrplan für den Ausstieg aus dem Kaufprogramm für Anleihen bekannt geben wird. Zuletzt hatte sich der konjunkturelle Aufschwung in der Eurozone zunehmend robust gezeigt. Allerdings spricht eine nach wie vor ungewöhnlich schwache Inflation gegen eine schnelle Straffung der Geldpolitik.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt in Washington noch einmal versichert, dass die Zinsen in der Eurozone noch deutlich über das Ende der Anleihekäufe hinaus niedrig bleiben werden. Derzeit liegt der Leitzins der EZB bei null Prozent./jkr/tos/men

FRANKFURT (dpa-AFX)

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