Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Banken können sich ab sofort bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und einige nationalen Zentralbanken Anleihen ausleihen, die die Zentralbanken im Rahmen ihres erweiterten Ankaufprogramms erworben haben. Nach Mitteilung der EZB sind Ausleihungen ab dem heutigen Donnerstag möglich. Ziel ist es laut EZB, die Liquidität am Anleihe- und Repo-Markt zu unterstützen. Sie hat dabei vor allem Market Maker im Blick.

   Banken benötigen die Papiere als Sicherheit in Finanztransaktionen, zum Beispiel bei Repo-Geschäften oder im Verkehr mit zentralen Gegenparteien. Offenbar herrscht eine große Nachfrage nach Wertpapierleihe. Die EZB wollte die Leihe nach ihren eigenen Worten möglichst schnell in Gang bringen und akzeptiert dafür, dass die Zentralbanken dabei ihre nationalen Verfahrensweisen anwenden.

   "Das Eurosystem wird versuchen, mit der Zeit eine Angleichung der Leiheregeln zu erreichen", heißt es in der Mitteilung. Die beteiligten nationalen Zentralbanken, denen weitere folgen sollen, werden eigene Mitteilungen zu diesem Thema veröffentlichen.

   Von Anfang an beteiligt sind Deutsche Bundesbank, Banque de France und Banco d'Espana, sowie die Zentralbanken Belgiens, der Niederlande, Finnlands, Estlands und Litauens.

   Die Zentralbanken des Eurosystems sollen auf Beschluss des EZB-Rats monatlich Anleihen für 60 Milliarden Euro ankaufen. Kritiker des Programms befürchten, dass es dadurch zu einer Verknappung von Staatsanleihen kommen könnte. Banken benötigen Staatsanleihen nicht nur zur Erfüllung von Liquiditätsanforderungen, sondern auch zur Abwicklung von Transaktionen.

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   April 02, 2015 05:18 ET (09:18 GMT)

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