Am Montag wurde an der Frankfurter Börse erstmals eine Renminbi-Anleihe platziert. Die von der staatlichen Förderbank KfW ausgegebene Schuldverschreibung ist eine Milliarde Renminbi (rund 120 Millionen Euro) schwer und hat eine Laufzeit von zwei Jahren, wie die KfW am Montag in Frankfurt mitteilte.

Frankfurt hatte sich mit anderen europäischen Finanzplätzen ein Kopf-an-Kopf-Rennen darum geliefert, zur ersten Drehscheibe für die auch als Yuan bekannte chinesische Währung außerhalb Asiens zu werden. Ende März hatte die hessische Bankenmetropole fast zeitgleich mit der britischen Hauptstadt London den Zuschlag aus Peking für den Aufbau eines Renminbi-Handelszentrums erhalten. Nun prescht Frankfurt mit der ersten Anleiheemission voran.

Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen bezeichnete die Platzierung am Montag in Wiesbaden als "Meilenstein". "Der Startschuss für Renminbi-Transaktionen in Frankfurt ist damit gefallen." Ökonomen trauen der chinesischen Währung zu, sich mittelfristig zu einer der wichtigsten Devisen weltweit zu entwickeln. Bislang ist der Renminbi nicht frei handelbar. Doch China will den Zugang schrittweise lockern.

Die KfW zielt mit der Renminbi-Anleihe auf institutionelle Investoren, also Großanleger wie Versicherungen oder Pensionskassen. Die Förderbank will bei entsprechender Nachfrage auch weitere Anleihen in chinesischer Währung in Frankfurt auflegen. Der Renminbi erfahre als neue weltweite Anlagewährung zunehmendes Interesse bedeutender Anlegergruppen, so die KfW.

/hbr/bgf

FRANKFURT (dpa-AFX)

Weitere Links: