"Deutschland ist mit der heutigen Platzierung seiner ersten Grünen Bundesanleihe auf dem besten Weg, nach anfänglicher Zurückhaltung auch auf dem Feld der Nachhaltigkeitsanleihen zum Benchmarkemittenten zu werden. An Nachfrage mangelt es jedenfalls nicht, denn die Anleger haben mit Geboten (...) des Fünffachen des zu erwartenden Begebungsvolumens ein klares Statement abgegeben", sagt Rentenanalyst Elmar Völker von der LBBW.
Die Grünen Bundesanleihen weisen eine am Markt bislang nicht gesehene Konstruktion auf. Jede Grüne Bundesanleihe besitzt einen konventionellen Zwilling mit gleicher Fälligkeit und gleichem Kupon. Da die Grüne Anleihe die gleichen Eigenschaften wie ihr konventioneller Zwilling aufweise, sollte es möglich sein, die "grüne Prämie" einfach als Renditedifferenz zwischen den Zwillingen zu quantifizieren, hatten die Rentenstrategen Christoph Rieger und Rainer Guntermann von der Commerzbank bereits vor der Transaktion kommentiert. Bislang seien die grünen Prämien in den Kurven der etablierten Emittenten von entsprechenden Anleihen nicht sehr deutlich ausgeprägt.
"Das Vorhaben der Regierung, 'grüne' Staatsanleihen und klassische Anleihen mit gleicher Laufzeit und gleichem Zinskupon zu koppeln, ist ein innovativer Ansatz, der dazu beitragen dürfte, die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Liquidität 'grüner' Anleiheangebote auszuräumen", merkt Marktstratege Matthew Kuchtyak von Moody's Investors Service an.
Als Konsortialbanken fungieren Barclays, CACIB, Commerzbank, Deutsche Bank, JPMorgan und UniCredit.
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FRANKFURT (Dow Jones)
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