FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag anfängliche Kursverluste deutlich ausgeweitet. Bis zum Nachmittag gab der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,47 Prozent auf 153,98 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg zeitweise bis auf 0,95 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit sieben Jahren. Zuletzt lag die Rendite bei 0,91 Prozent.
Belastet werden die Kurse vor allem durch Inflationssorgen. Die Anleger am Anleihenmarkt beschäftigten sich weiter mit der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), schrieb Analyst Sebastian Fellechner von der DZ Bank. Vor der Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde seien am Markt die Erwartungen an baldige Leitzinserhöhungen sehr hoch gewesen. Nachdem das Kommuniqué der Notenbank und Lagarde den bislang bekannten Kurs bestätigt hätten, hätten die Marktteilnehmer ihre Leitzinserwartungen teilweise zurückgeschraubt.
In der Folge seien insbesondere die Renditen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve gefallen. Bei den langfristigen Anleihen seien die Renditen hingegen gestiegen. "Der Rücksetzer bei den Leitzinserhöhungsfantasien bedeutet auch, dass die Inflationserwartungen nicht sofort kehrtmachen", heißt es bei der DZ Bank.
Zudem überraschten US-Wirtschaftsdaten positiv. Die US-Bauwirtschaft hat sich im März trotz steigender Hypothekenzinsen besser entwickelt als erwartet. Die Anzahl neu begonnener Häuser und die Zahl der Baugenehmigungen stiegen überraschend./jsl/he