FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag nach den mit Spannung erwarteten Äußerungen zur US-Geldpolitik etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,09 Prozent auf 176,01 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen betrug minus 0,43 Prozent.
Die US-Notenbank hat eine Reduzierung ihrer Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Fed-Vorsitzender Powell verwies im Rahmen der Notenbankkonferenz von Jackson Hole vor allem auf die Verbesserungen am Arbeitsmarkt. Die Fed kauft derzeit Anleihen im Wert von monatlich 120 Milliarden Dollar. Ein Beginn der Rückführung des Anleihekaufprogramm sei kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung, sagte Powell.
An den Finanzmärkten wurde vor allem die zurückhaltenden Aussagen zu den Zinsen beachtet. Davon profitierten die Anleihen etwas. Schließlich hat Powell so die Sorgen vor einem abrupten Kurswechsel beschwichtigt. "Spekulationen, dass auf das Tapering in naher Zukunft auch eine Leitzinswende folgen könnte, erscheinen nach den heutigen Äußerungen Powells unangebracht, was die Finanzmärkte beruhigen dürfte", sagte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Mit Verweis auf die stark steigenden Corona-Infektionen in den USA halte Powell sich ein Hintertürchen offen, um den geplanten Start des Ausstiegs aus der ultra-lockeren Geldpolitik doch noch aufzuschieben./jsl/he