FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,29 Prozent auf 140,44 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 1,97 Prozent.
Der Handel bewegte sich in engen Bahnen. Es fehlten klare Impulse durch Konjunkturdaten. Die im November in der Eurozone überraschend deutlich verbesserte Verbraucherstimmung bewegte den Markt nicht.
Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) stellten unterdessen weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht. Die Höhe des nächsten Zinsschritts bleibt aber unklar. Mitte Dezember werde die EZB mit einer weiteren Zinserhöhung nachlegen, um die Inflationsrate im Euroraum mittelfristig zurück auf 2 Prozent zu bringen, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Die Größe des Zinsschrittes werde davon abhängen, wie sich die Daten und der Ausblick entwickelten.
In der "Financial Times" sprach sich Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann mit Blick auf die nächste Zinssitzung für einen weiteren großen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte aus. Am Montag hatte sich EZB-Chefvolkswirt Philip Lane dagegen für eine geringere Zinsanhebung ausgesprochen.
Die Debatte um das künftige Straffungstempo ist nicht neu und nicht auf die EZB begrenzt. Grundsätzlich geht es um die Frage, inwieweit die ohnehin schwächere Konjunktur den hohen Preisauftrieb dämpft und wie stark die Zinsanhebungen der EZB die konjunkturelle Entwicklung zusätzlich bremsen./jsl/men