Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten die Anleihen. Internationale Handelskonflikte und die Abkühlung der Weltkonjunktur haben die exportorientierte deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Am Markt war dieser Rückgang erwartet worden.
Ökonomen schauen skeptisch in die Zukunft. "Mit einer nachhaltigen Wende zum Besseren ist auch im kommenden Jahr nicht zu rechnen", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Die deutsche Wirtschaft bleibt im einem Graubereich zwischen Magerwachstum und Rezession."
Die gewisse Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA konnte die Kurse der Bundesanleihen nicht belasten. Angesichts drohender Preissteigerungen vor dem Weihnachtsgeschäft hatte die US-Regierung am Vortag eine Verschiebung neuer Strafzölle auf Elektronikgeräte und andere Importe aus China angekündigt. Am frühen Morgen folgte ein Medienbericht, wonach die Regierung in Peking an den geplanten Handelsgesprächen mit den USA im September festhält.
In allen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Die Entwicklung beschränkte sich jedoch nicht nur auf Europa. So fiel in den USA die Rendite für 30-Jährige Anleihen auf ein Rekordtief. Zudem sank die Rendite für zehnjährige Papiere unter das Niveau von zweijährigen Anleihen. Hier spricht man von einer inversen Zinskurve. In der Vergangenheit war eine länger anhaltende inverse Zinskurve meistens ein Signal für eine Rezession.
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