Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag anfängliche Verluste mehr als ausgeglichen. Gegen Abend drehte der richtungsweisende Euro-Bund-Future deutlich um 0,42 Prozent ins Plus und lag bei 151,02 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel spürbar um 0,05 Punkte auf 0,84 Prozent zurück.

Gegenläufig war das Bild an den Märkten Südeuropas. Italienische, spanische und portugiesische Staatsanleihen mussten deutliche Verluste hinnehmen. Im Gegenzug stieg die Renditedifferenz zu Bundesanleihen an. Dies ist in der Regel ein Zeichen für eine geringere Risikoneigung. Entsprechend lagen die Börsen in Europa und den USA deutlich im Minus.

Belastet wurde die Stimmung durch die feststeckenden Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern. Am Donnerstagabend hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) auf erhebliche Differenzen mit Athen verwiesen und seine Mitarbeiter abgezogen. Aus der Bundesregierung und der EU hieß es dazu am Freitag, der Währungsfonds habe die Verhandlungen nicht abgebrochen. Die "Bild"-Zeitung hatte am Freitagmorgen berichtet, die Bundesregierung bereite sich auf eine Pleite Griechenlands vor.

Am Abend hieß es aus griechischen Regierungskreisen, die Athener Regierung werde am Samstag eine hochrangige Delegation zu Gesprächen mit den Geldgebern nach Brüssel entsenden. "Die griechische Seite ist bereit, Gegenvorschläge vorzulegen, damit die übriggebliebenen Unterschiede (zu den Gläubigern) überbrückt werden", hieß es.

dpa-AFX