FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag auf Erholungskurs geblieben. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,20 Prozent auf 169,67 Punkte. Die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen Bundesanleihen betrug zuletzt minus 0,03 Prozent. Am Vortag war sie erstmals seit Mai 2019 wieder positiv gewesen.
Bereits zur Wochenmitte hat sich die Lage an den Rentenmärkten etwas entspannt. Zuvor hatten Erwartungen auf vielerorts steigende Leitzinsen, insbesondere in den USA, für starken Zinsauftrieb gesorgt. Ohne neue Impulse seitens der Notenbanken oder durch Inflationsdaten blieben weitere Zinszuwächse schwierig, hieß es von Analysten der Dekabank. Das Hauptaugenmerk liege bereits auf der Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) in der kommenden Woche.
Christian Scherrmann, US-Ökonom bei der Fondsgesellschaft DWS, schrieb: "Gemäß den jüngsten Äußerungen möchten die meisten Mitglieder der Fed die Zinsen erst im März von der Null-Linie aus anheben." Die Sitzung der Notenbank sollte dennoch sehr genau beobachtet werden. Der Markt jedenfalls werde auf jegliche Hinweise achten, die Rückschlüsse darauf zulassen, wie die Währungshüter sich den geldpolitischen Normalisierungsprozess vorstellten.
Preisdaten von der Unternehmensebene aus Deutschland untermauerten derweil den hohen und zunehmenden Preisauftrieb auch diesseits des Atlantiks. Die Erzeugerpreise stiegen im Dezember mit Rekordtempo. Im Euroraum erreichte die Inflation Ende 2021 wie erwartet einen Rekordwert./la/he