Sicherheit gefragt 27.03.2019 12:50:01

Bund platziert erstmals seit 2016 zehnjährige Anleihe mit Negativzins

Bund platziert erstmals seit 2016 zehnjährige Anleihe mit Negativzins

Am Mittwoch gelang es ihm erstmalig seit Herbst 2016, eine zehnjährige Anleihe mit negativer Rendite zu verkaufen. Wie die Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte, wurde in der Platzierung eine durchschnittliche Rendite von minus 0,05 Prozent erzielt. Das bedeutet, dass Anleger dem Bund unter dem Strich etwas dafür zahlen, damit sie ihr Geld bei ihm Anlegen dürfen. Zuletzt war das bei einer ähnlichen Auktion im Herbst 2016 der Fall gewesen.

Insgesamt verkaufte der Bund mit der Versteigerung Anleihen im Wert von 2,43 Milliarden Euro. Die Nachfrage war trotz des Negativzinses hoch. Sie hätte mit 6,3 Milliarden Euro in etwa für das Zweieinhalbfache des verkauften Volumens gereicht. Der nominale Zinskupon des Wertpapiers beträgt 0,25 Prozent. Durch den hohen Verkaufskurs der Anleihe - Resultat der hohen Nachfrage - fällt der Effektivzins aber in den negativen Bereich.

Negative Renditen kosten Anleger Geld, weil sie mehr investieren müssen, als sie während der Laufzeit an Zinsen und Rückzahlung einnehmen. Dem Staat dagegen erbringen sie per saldo eine Einnahme - obwohl er Schulden aufnimmt, wofür man normalerweise etwas zahlen muss. Ein Stück weit wird also der wirtschaftliche Normalzustand auf den Kopf gestellt.

Im freien Handel war die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bereits am vergangenen Freitag wieder in den negativen Bereich gefallen. Dies ist Folge einer hohen Anlegernachfrage nach Sicherheit angesichts trüber Konjunkturaussichten und hoher politischer Risiken wie dem Brexit. Bundesanleihen gelten an den Finanzmärkten als sehr sichere Anlage. Sind sie begehrt, steigen ihre Kurse, was im Gegenzug ihre Rendite drückt.

FRANKFURT (dpa-AFX)

Weitere Links:


Bildquelle: BsWei / Shutterstock.com,Ismagilov / Shutterstock.com,Sebastian Duda / Shutterstock.com