21.06.2017 07:46:46
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BoJ deutet geringeren Bedarf für Anleihenkäufe an
Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)--Während Investoren zunehmend skeptisch sind, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Geldpolitik heimlich straffen könnte, teilen ihre Ratsmitglieder die Ansicht, dass die Notenbank die Zinskurve auch mit geringeren Käufen von Staatsanleihen kontrollieren kann. Das geht aus dem Protokoll der Sitzung von Ende April hervor. Mitte Juni fand bereits eine weitere Sitzung statt.
"Die Summe der Ankäufe variierte zu einem gewissen Grad, abhängig von den Bedingungen am Finanzmarkt", heißt es in dem Protokoll. Denn die Notenbank verfolgt derzeit ein Zinsziel statt ein Mengenziel.
Die Inflation in Japan sei aber immer noch weit vom 2-Prozent-Preisstabilitätsziel der Notenbank entfernt und die Inflationserwartungen blieben schwach. Deshalb müsse die BoJ weiterhin eine "kraftvolle" geldpolitische Lockerung verfolgen, hieß es.
Seitdem die BoJ im Frühjahr 2013 ihr massives Wertpapierkaufprogramm gestartet hat, ist ihre Bilanz fast auf die Größe der japanischen Wirtschaft angewachsen. Das große Ausmaß der Bilanzsumme und Sorgen um ihren Wert, wenn der Preis von Anleihen fallen sollte, machen Politiker und Marktteilnehmer nervös. Auch deshalb werden die Märkte weiterhin über eine Zinsanhebung und eine Verkleinerung des Anleihekaufprogramms spekulieren.
BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda hatte im Mai zugegeben, dass die Notenbank zuletzt monatlich japanische Staatsanleihen im Wert von 60 Billionen Yen gekauft hatte, obwohl "rund" 80 Billionen Yen anvisiert waren. Einige Marktteilnehmer glauben deshalb, dass die BoJ heimlich eine Kehrtwende versucht.
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