"Es gibt keinen klaren Grund dafür, warum die Fed es nicht im Dezember tun sollte", sagte der Chef der regionalen Notenbank von Richmond am Donnerstag in Stockholm.

In der vergangenen Woche hatte die US-Notenbank (Fed) überraschend die unverminderte Fortsetzung der monatlichen Anleihekäufe im Wert von 85 Milliarden US-Dollar beschlossen. Mit der massiven Geldschwemme soll das Wachstum der US-Wirtschaft gestützt werden.

Die Fed hat sich laut Lacker in eine schwierige Lage gebracht. Mit der Entscheidung aus der vergangenen Woche habe sie die Markterwartungen enttäuscht. "Es wird daher schwierig sein, bereits im Oktober mit der Verminderung der Käufe zu beginnen, ohne dass die Fed ihr Gesicht verliert", sagte Lacker. Im Prinzip spreche aber auch hier nichts dagegen.

Im Gegensatz zur Oktober-Sitzung findet im Dezember allerdings eine Pressekonferenz statt, auf der Notenbankchef Ben Bernanke die Gründe für die Rückführung begründen könnte. Daher halten viele Beobachter den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik im Dezember für wahrscheinlich.

Lacker äußerte sich auch zur möglichen Geschwindigkeit bei der Reduzierung der Anleihekäufe. Demnach könnte die Fed das monatliche Volumen auf jedem Treffen um ein Viertel oder gar um ein Drittel der aktuellen Gesamtsumme vermindern. Lacker betonte jedoch, dass es sich hier um seine persönliche Meinung handele, die eine Minderheitenposition sei.

Lacker gilt als geldpolitischer Falke und hat die Anleihenkäufe der US-Notenbank in der Vergangenheit abgelehnt. Derzeit ist er jedoch kein stimmberechtigtes Mitglied im geldpolitischen Ausschuss der Fed./jsl/hbr

STOCKHOLM (dpa-AFX)

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