"Argument trägt nicht mehr" 06.12.2016 14:52:44

ifo-Chef Fuest fordert Verringerung der EZB-Anleihekäufe

"Das Argument der EZB, die Inflationsrate im Euroraum sei zu niedrig, trägt 2017 nicht mehr", sagte Fuest zur Begründung. Nach der neuen Prognose des Ifo-Instituts werde die Inflationsrate des Euroraums bis März automatisch auf eine Jahresrate von 1,5 Prozent steigen und bis zum Jahresende auf 1,6 Prozent. "Das ist nahe dran an den knapp unter zwei Prozent, die die EZB anstrebt", argumentierte Fuest.

   Die EZB selbst wird am Donnerstag neue Inflationsprognosen des volkswirtschaftlichen Stabs veröffentlichen. Im September hatten die Experten für das nächste Jahr 1,2 Prozent im Jahresdurchschnitt prognostiziert. Viele Beobachter erwarten, dass zumindest die Prognose für die Kerninflationsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) nach unten korrigiert wird.

   Zudem sind Ökonomen nahezu einhellig der Meinung, dass die EZB das Anleihekaufprogramm, das nach derzeitigem Stand bis März 2017 befristet ist, um sechs Monate verlängert wird. Einige von ihnen prognostizieren allerdings, dass die EZB von da an das Volumen der Ankäufe verringern wird. Das fordert nun auch das Ifo-Institut.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones)

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