Die Investoren mussten je nach Schuldverschreibung Abschläge von 24 bis 55 Prozent hinnehmen. Auch wenn sie das Ende Juni lancierte Umtauschangebot nicht angenommen hätten, hätten sie früher oder später in den sauren Apfel beißen müssen, da die ÖVAG tief in den roten Zahlen steckt und sie am Verlust beteiligt sind.
Mit dem nunmehr erwirtschafteten Ertrag verschaffe sich die ÖVAG einen "wesentlichen Spielraum für den konsequenten und rasch fortschreitenden Abbau von Aktiva, sodass die Bank auch weiterhin auf einem guten Weg ist, die mit der Republik und der Europäischen Kommission getroffenen Vereinbarungen fristgerecht einzuhalten", teilte das Institut mit. "Ein Gewinn für 2013 ist dennoch nicht zu erwarten."
Die ÖVAG hatte 2012 im Einzelabschluss einen Verlust von 131 Mio. Euro eingefahren und rechnet auch heuer mit einem Minus in dreistelliger Millionenhöhe, wie der Vorstand im März angekündigt hatte. Die EU verlangt, dass die Bank ihr Geschäft drastisch zurückfährt, bis Ende 2017 darf sie nichts ausschütten.
Der Staat respektive Steuerzahler hat bisher rund 950 Mio. Euro in die ÖVAG gepumpt.
Hintergrund der nunmehrigen Umtauschaktion ist die im Rahmen von Basel III geforderte Steigerung der Eigenkapitalquoten. Die alten Ergänzungskapitalanleihen der ÖVAG waren nur teilweise als hartes Kernkapital (Tier-1) anrechenbar. Schon 2012 hatte die ÖVAG Hybrid- und Nachrangkapitalanleihen zurückgekauft und dadurch ihre Eigenkapitalsituation um etwa 200 Mio. Euro verbessert. Auch andere Banken hatten sich mit dem Rückkauf eigener Anleihen Sondererträge geholt.
snu/sp
Weitere Links: