04.03.2013 07:07:30
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Zypern lenkt bei Privatisierungen ein
Von Matina Stevis
BRÜSSEL--Der neue Finanzminister Zyperns, Michalis Sarris, hat seine Strategie für die Wiederaufnahme der Schuldengespräche mit der Eurozone vorgestellt. Am Montag will das wirtschaftlich angeschlagene Land mit der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) um Finanzhilfen von 17 Milliarden Euro verhandeln.
Laut Sarris wird Zypern seinen erhofften Geldgebern bei der geforderten Privatisierung, dem Zurückstutzen der Finanzdienstleistungsbranche und der Überprüfung seiner Geldwäsche-Gesetze zur Hälfte entgegenkommen. Auf Gespräche zur Abwälzung von Schulden auf Kleinsparer will sich Sarris aber nicht einlassen. In den vergangenen Wochen hatten sich verschreckte Sparkunden bereits aus dem Land zurückgezogen.
Wie der Finanzminister im kleinen Kreis vor Journalisten in Brüssel mitteilte, könnte auch Großbritannien - der frühere Kolonialherr Zyperns - bei der Finanzrettung des Landes eine Sonderrolle spielen.
"Es gibt Anzeichen dafür, dass sich London - wenn es notwendig wäre - an einem Paket für ein Land beteiligt, das besondere Beziehungen zu Großbritannien besitzt", sagte Sarris und sprach von einer "übergangsmäßigen Hilfe".
Er betonte jedoch auch, dass es zurzeit keine Verhandlungen zwischen den beiden Staaten gebe. Ein britischer Diplomat erklärte, dass die Zypern-Rettung Sache der Eurozone sei und dass Großbritannien seiner früheren Kolonie kein finanzielles Hilfsangebot gemacht habe.
Die kommunistische Vorgängerregierung auf Zypern hatte die Forderungen nach weiterer Privatisierung von Seiten der so genannten Gläubiger-Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF stets abgelehnt. Der neue zypriotische Präsident Nikos Anastasiadis, dessen Regierung am 1. März offiziell vereidigt wurde, will Privatisierungen nach eigener Aussage dagegen in Erwägung ziehen - allerdings erst in drei Jahren.
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