Gepäcksabfertigung |
16.10.2019 17:49:00
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Zweite Bodenabfertigungslizenz am Flughafen Wien für Schweizer AAS
Ausgeschrieben nach EU-Recht waren nur die Aufgaben Gepäckabfertigung, Fracht- und Postabfertigung sowie Vorfelddienste, die nun mit Jahreswechsel an AAS (Airlines Assistance Switzerland) übergehen. Celebi hatte im Vorfeld aber bereits angekündigt, auch die an einer anderen Lizenz hängende Fluggastabfertigung im Terminal (Einchecken, Gatebetreuung) nicht mehr ausüben zu wollen, wenn es keine Lizenz für die Gepäcksabfertigung mehr gibt. "Es kann angenommen werden, dass der AAS die Fluggastabfertigung ab 1.1.2020 ebenfalls anbieten und ehestmöglich beim BMVIT einen entsprechenden Antrag einbringen wird", teilte das Ministerium dazu mit. Eine Bewilligung könne rasch erteilt werden.
Nun sei das Verkehrsministerium in enger Abstimmung mit dem Flughafen Wien und AAS. "Gemeinsames Ziel ist es, einen ordnungsgemäßen Betrieb ab 1.1.2020 sicherzustellen", so das BMVIT. Bis dahin ist Celebi vertraglich verpflichtet, die Dienstleistungen weiter zu leisten. AAS ist derzeit in Zürich in der Bodenabfertigung tätig und hat dort einen Marktanteil von rund 15 Prozent.
Schweizer AAS will neben Mitarbeitern auch Celebi-Kunden übernehmen
Der neue zweite Bodenabfertiger am Flughafen Wien, AAS, will neben den rund 450 Mitarbeitern des bisherigen Lizenzinhabers Celebi auch dessen Airline-Kunden übernehmen. "Ich gehe davon aus, dass wir die Leute auch brauchen", sagte AAS-Chef Dieter Streuli am Mittwoch zur APA. Den Airlines will Streuli demnächst entsprechende Angebote machen, wie er ankündigte.
Streuli geht davon aus, dass AAS den größten Teil der Celebi-Kunden auch weiter betreuen wird, denn diese würden durch den Lizenzwechsel natürlich einen neuen Dienstleister benötigen. Angesichts der knappen Übergangszeit sei es für die Airlines auch aus operationellen Gründen die sicherste Variente, zu AAS mitzuwechseln.
Über das Equipment, dazu zählen unter anderem Passagiertreppen und Vorfeldbusse, will AAS mit Celebi verhandeln. Sollte es hier zu keiner Einigung kommen, werde AAS über die "ground.net Allianz" eine Lösung finden, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens.
Die Celebi-Mitarbeiter werden "ein Angebot zum Übertritt in die AAS erhalten und zwar unter Berücksichtigung ihrer bisherigen Arbeitskonditionen", kündigte die Schweizer Firma an. Das bedeute, dass die Mitarbeiter auch nach dem 1. Jänner 2020 eine Beschäftigung, zu denselben Anstellungsbedingungen und den geltenden Kollektivverträgen, haben werden. "Dies wurde auch bereits dem jetzigen Anbieter kommuniziert und wir hoffen hier auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und einen geordneten Übergang", ließ AAS in der Pressemitteilung wissen.
AAS wird durch die Lizenz in Wien mit einem Schlag doppelt so groß. Der bisher nur am Flughafen Zürich aktive Dienstleister hat dort aktuell rund 430 Mitarbeiter und schreibt einen Jahresumsatz von rund 30 Mio. Euro.
Der Flughafen Wien erklärte in einer Presseaussendung, bereit zu sein, sollte es in der Anfangsphase nach dem Lizenzwechsel zu operativen Engpässen kommen. Die Flughafen Wien AG werde sich "nach Kräften bemühen, mitzuhelfen, dass eventuelle Übergangsprobleme nicht zu Lasten von Passagieren und Airlinekunden gehen." Um eine möglichst störungsfreie Dienstleistungsversorgung der Airlinekunden und Passagiere ab 1. Jänner 2020 sicherzustellen, müsse der neue Lizenzinhaber ehestens seine Arbeit aufnehmen und alle notwendigen Vorbereitungen treffen. Entscheidend sei vor allem, den bisherigen Mitarbeitern des bisherigen Lizenzinhabers Celebi Sicherheit und Klarheit zu ihrem künftigen Arbeitsplatz zu geben.
Aktuell werden rund 83 Prozent der Flugbewegungen und damit der Großteil der Airline-Kunden durch das Ramp-Handlingservice des Flughafens Wien mit rund 2.000 Beschäftigten abgefertigt. Rund 17 Prozent der Flugbewegungen anderer Airlines beim derzeitigen Ground-Handling-Anbieter Celebi sind von dem Lizenzwechsel betroffen.
APA
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