Wirtschaftsflaute 05.12.2024 17:54:00

ZUMTOBEL-Aktie in Grün: ZUMTOBEL kämpft weiterhin mit schwacher Baukonjunktur

ZUMTOBEL-Aktie in Grün: ZUMTOBEL kämpft weiterhin mit schwacher Baukonjunktur

Der Umsatz stagnierte im ersten Halbjahr 2024/25, der um Restrukturierungskosten bereinigte operative Gewinn legte gegenüber der Vorjahresperiode von 40,0 Mio. auf 41,2 Mio. Euro leicht zu und der Periodengewinn ging von 21,2 Mio. auf 18,4 Mio. Euro zurück. "Wir leiden halt mit der Bauindustrie mit", sagte CEO Alfred Felder am Donnerstag zur APA.

Dennoch sei man "im Großen und Ganzen zufrieden" mit dem ersten Halbjahr, sagte Felder. "Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Wir haben es trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation in vielen unserer Länder, wo wir tätig sind, geschafft, noch leicht zu wachsen."

Verglichen mit dem schwachen ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 steigerte ZUMTOBEL den Umsatz um 0,6 Prozent, wozu auch Währungseffekte beitrugen. Die Umsätze im Segment Components stiegen um 3,4 Prozent auf 157,3 Mio. Euro. Das Lighting-Segment wies im ersten Halbjahr ein Umsatzplus von 0,4 Prozent auf 456,1 Mio. Euro aus.

Produktion nach Serbien verlegt

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich von 40,0 Mio. auf 41,2 Mio. Euro, die bereinigte EBIT-Marge von 7,0 auf 7,1 Prozent. Herausgerechnet wurden dabei Restrukturierungskosten durch die Verlagerung eines großen Teils der Produktion von Dornbirn in die neue ZUMTOBEL-Fabrik in Niš (Serbien) im Oktober 2023, wobei rund 100 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Der Periodengewinn nach sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sank auf 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: 21,2 Mio. Euro).

In Frankreich schließt ZUMTOBEL die Produktion in dem auf Außenleuchten spezialisierten Werk in Les Andelys. Das Werk mit rund 85 Beschäftigten sei schon seit Jahren nicht profitabel, erklärte Felder. Es werde aber nicht der ganze Standort aufgegeben, Entwicklung und Produktmanagement würden dort aufrechterhalten.

"Konkurrenzdruck aus Fernost ist extrem"

"Der Konkurrenzdruck speziell aus Fernost ist halt extrem", so Felder, "und im Rahmen der schwächeren Nachfrage haben chinesische Firmen, die auch Fabriken haben, die nicht ausgelastet sind, sehr stark in den europäischen Markt gedrängt". Im Gegensatz zu den USA gebe es in Europa kaum Auflagen für chinesische Importe, "und die kommen mit extrem niedrigen Preisen".

Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres bleibt Felder vorsichtig. "In einem weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wird die Bautätigkeit in Europa noch etwas stärker zurückgehen als im Vorjahr, und der Wettbewerb im Markt für professionelle Lichtlösungen ist weiterhin intensiv." Eine ganz leichte Erholung der Bautätigkeit erwarte man für die zweite Jahreshälfte 2025 - bei der Erneuerung etwas stärker als beim Neubau. Allerdings sei man als Leuchtenhersteller spätzyklisch: "Erst muss das Haus gebaut werden und dann kommt das Licht rein." Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet Felder den Umsatz zumindest leicht über Vorjahresniveau. Die bereinigte EBIT-Marge soll 3 bis 6 Prozent betragen.

Der ZUMTOBEL-Konzern beschäftigt weltweit knapp 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa ein Drittel in Österreich. Im ersten Halbjahr wurden von den 577,6 Mio. Euro Umsatz 217,1 Mio. Euro in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) gemacht. Ein Viertel des Umsatzes entfällt auf Nord- und Westeuropa, ebenfalls ein Viertel auf Süd- und Osteuropa. Die Region Asien & Pazifik trägt 7,8 Prozent zum Umsatz bei, Amerika 4,7 Prozent.

Die Aktie von ZUMTOBEL zeigte sich in Wien letztlich 3,03 Prozent fester bei 5,10 Euro.

ivn/kre

(APA)

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Bildquelle: Zumtobel Group AG

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