Gebot deutlich angehoben 13.09.2021 17:54:00

zooplus-Aktie mit Rally und Rekordhoch: Hellman & Friedman legt bei zooplus nach

zooplus-Aktie mit Rally und Rekordhoch: Hellman & Friedman legt bei zooplus nach

Hellman & Friedman wolle nun 460 Euro je Aktie in bar statt bislang 390 Euro auf den Tisch legen. Damit sollten "anhaltende Spekulationen" über andere Angebote Dritter beendet werden, teilte der Finanzinvestor am späten Sonntagabend in London und München mit. Mit der Offerte werden die Aktien des Onlinehändlers für Tierbedarf mit knapp 3,3 Milliarden Euro bewertet.

"Es sieht aus, als näherten wir uns einem Bieterkampf um zooplus und das Rennen ist noch nicht entschieden, kommentierte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Über kurz oder lang werde zooplus aber von einem der Finanzinvestoren übernommen.

Hellman & Friedman hatte bereits Mitte August ein Gebot vorgelegt, das vom Unternehmen unterstützt wurde. Seitdem sind mit EQT und KKR zwei weitere Interessenten aufgetaucht. zooplus bestätigte Gespräche mit den beiden Finanzinvestoren, allerdings habe keiner davon bislang ein Gebot vorgelegt. Der Aktienkurs von zooplus stieg wegen der Verhandlungen mit den beiden Investoren bereits deutlich.

Außer dem höheren Gebot ändert sich an den Plänen für die Übernahme nichts. Hellman & Friedman will demnach mindestens 50 Prozent plus eine Aktie übernehmen. Für rund 17 Prozent der Anteile haben Investoren laut der Mitteilung bereits ihre Zusage erteilt, darunter Vorstandsmitglieder und der langjährige Großaktionär Maxburg Beteiligungen. Zu gegebener Zeit will Hellman & Friedman das Unternehmen dann auch von der Börse nehmen.

Die Branche für Haustierbedarf kann sich dank der Corona-Krise über eine boomende Nachfrage freuen. Denn viele Menschen hatten sich während der Pandemie Haustiere zugelegt. Dies treibt auch das Geschäft von zooplus seit einigen Quartalen an. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel steigerte das Unternehmen die Zahl der aktiven und wiederkehrenden Kunden und legte auch mit seinem Abo-Modell deutlich zu.

Dank des Corona-Effekts hatte die kurz vor dem Aufstieg in den MDAX stehende zooplus-Aktie bereits vor der Offerte von Hellman & Friedman zu den großen Gewinnern gehört. Zwar waren sie mit dem Börsen-Crash im März 2020 auf 65 Euro gefallen, aber von Ende Januar 2020 - also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen ist - bis am Tag vor dem Gebot von Hellman und Friedman legte der Kurs rund 240 Prozent auf knapp 280 Euro zu. Inzwischen beläuft sich der Kursanstieg seither auf fast 480 Prozent auf zuletzt knapp 470 Euro.

Mit der coronabedingten Rally und dann zuletzt der Übernahmeofferte konnte zooplus eine jahrelange Schwächephase an der Börse abhaken. So waren die Papiere gegen Mitte 2017 auf rund 200 Euro nach oben geschnellt, anschließend aber wegen trister Geschäftszahlen und geplatzter Übernahmehoffnungen peu a peu abgerutscht. Langfristig gesehen hat sich das Investment für Aktienanleger ausgezahlt. Im Vergleich zum ersten Kurs im Mai 2008 ist der Wert der Aktie - den Aktiensplitt von 2011 einkalkuliert - in rund 13 Jahren auf fast das 37-Fache gestiegen.

zooplus mit Kursrally und Rekordhoch - Höheres Kaufgebot

Das Übernahmerennen bei zooplus ist am Montag in die nächste Runde gegangen - mit deutlichen Kursgewinnen und einem weiteren Rekordhoch. Das Kaufinteresse weiterer Investoren veranlasste den Bieter Hellman & Friedman dazu, seine bisherige Offerte für den Online-Tierbedarfhändler deutlich auf 460 Euro aufzustocken. Die zooplus-Papiere schnellten via XETRA bis auf den neuen Höchststand von 475,00 Euro hoch und notierten zum Handelsschluss noch 8,99 Prozent höher bei 473,00 Euro. Damit waren sie klarer Spitzenreiter im SDAX.

"Um die anhaltenden Spekulationen über andere, jedoch noch ungewisse indikative Angebote Dritter zu beenden", biete Hellman & Friedmann nun 460 Euro je Aktie in bar statt bislang 390 Euro, teilte der Finanzinvestor am späten Sonntagabend mit. Laut einem Händler geht der Wettkampf damit weiter, bislang sei kein höheres Gebot bekannt. Der Börsianer verwies allerdings darauf, dass die Bietergesellschaft des Finanzinvestors mit 17 Prozent bereits einen nicht unwesentlichen Teil der zooplus-Anteile halte.

Das sehe nach einem Bieterkampf aus, der noch nicht vorüber sei, kommentierte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Über kurz oder lang werde zooplus aber von einem der Finanzinvestoren übernommen. Mit seiner Verkaufsempfehlung für die Aktie nach dem ersten Gebot von Hellman & Friedman sei er wohl etwas zu früh dran gewesen, räumte der Experte ein, ließ seine Einstufung jedoch auf "Sell" mit einem Kursziel von 390 Euro.

Nach der ersten Offerte von Hellman & Friedman hatten die zooplus-Papiere Mitte August bereits immens an Wert gewonnen, sie notierten dann bis Anfang September nur unweit des Übernahmeangebots. Dann sorgte die Nachricht, dass der schwedische Finanzinvestor EQT ebenfalls Interesse an zooplus hat, für einen Sprung des Aktienkurses über die Marke von 420 Euro. Kurz später tauchte mit KKR noch ein dritter Kaufinteressent auf, was die Aktie über 440 Euro steigen ließ.

Dank des Corona-Effekts hatte die zooplus-Aktie als Profiteur der Online-Bewegung bereits vor der Hellman-Friedman-Offerte zu den großen Gewinnern am Aktienmarkt gehört. Von Ende Januar 2020 - also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen ist - bis am Tag vor dem Gebot hatte der Kurs um rund 240 Prozent auf knapp 280 Euro zugelegt. Inzwischen beläuft sich der Kursanstieg auf mehr als 480 Prozent.

/zb/ngu/jha/

LONDON/MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: zooplus AG

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