05.02.2022 07:00:00
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Zahl der Personen in Kurzarbeit ist 2021 deutlich zurückgegangen
Laut vorläufigen Zahlen waren im Dezember noch 47.299 Personen in Kurzarbeit. Gehe man jedoch davon aus, dass die endgültige Zahl ähnlich wie für November ausfallen wird, sei Kurzarbeit im Jahresverlauf um rund 350.000 Personen gesunken. Im gesamten vierten Quartal hätten noch rund 100.000 Personen tatsächlich Kurzarbeit in Anspruch genommen, angemeldet dafür waren mit rund 177.000 Personen dagegen deutlich mehr.
"Die tatsächliche Inanspruchnahme der Kurzarbeit lag im vierten Quartal 2021 deutlich unter dem Ausmaß der Anmeldungen. Das zeigt, dass viele Betriebe, die Kurzarbeit für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Vorsichtsmaßnahme beantragt haben, diese aufgrund der positiven wirtschaftlichen Dynamik letztlich nicht genutzt haben," so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) laut Aussendung.
Der Rückgang bei der Kurzarbeit sei vor allem im von der Krise besonders betroffenen Tourismus spürbar gewesen. In der Branche waren zu Beginn des Jahres noch zwischen 110.000 und 120.000 Personen in Kurzarbeit, im vierten Quartal waren es nur noch rund 36.000. Ähnlich prägnant fiel der Unterschied im Handel aus, wo die Kurzarbeit von über 120.000 Personen zu Jahresstart auf 23.000 im vierten Quartal schrumpfte.
Verbesserungen gab es auch in der Arbeitszeitreduktion. Im vierten Quartal 2020 habe die durchschnittliche Arbeitszeitreduktion noch 55 Prozent betragen, ein Jahr später - im vierten Quartal 2021 - waren es nur noch 46 Prozent. Auch hier führt der Tourismus die Statistik an: Im Bereich Beherbergung und Gastronomie fielen im vierten Jahresviertel 2021 noch 55 Prozent der Arbeitsstunden aus, auch im Bereich Kunst und Kultur waren es mit 53 Prozent noch überdurchschnittlich viele Stunden. Im Schnitt war ein Arbeitnehmer rund 4 Monate in Kurzarbeit, im Tourismus war es mit rund einem halben Jahr (187 Tage) deutlich länger.
Für das laufende Jahr rechnet das Ministerium mit einem weiteren Rückgang der Kurzarbeits-Zahlen. Aktuell seien rund 170.000 Personen zur Kurzarbeit vorangemeldet. Im Vorjahr wurden 3,7 Mrd. Euro für die Maßnahme an die Betriebe ausgezahlt, seit Beginn der Pandemie waren es 9,2 Mrd. Euro.
Die Budgetobergrenze für die Kurzarbeit werde trotz der rückläufigen Zahlen von 2 auf 3 Mrd. Euro ausgeweitet. Das sei deshalb der Fall, da in der fünften Phase der Kurzarbeit bereits viele Anträge bewilligt worden seien, die noch nicht endgültig abgerechnet sind. Daher müsse mit einer steigenden Bewilligungssumme gerechnet werden. Das Ministerium rechnet aber damit, dass die Summe nicht ausgeschöpft werden wird. Die Erhöhung der Grenze sei ein Formalakt, die Verordnung dazu werde es in den kommenden Tagen geben.
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0180-22, 88 x 68 mm) bel/ivn
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