Nach Jahrhundertsommer |
14.12.2018 13:30:00
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Wolford peilt trotz Halbjahrsverlust weiterhin ein positives EBIT in 2018/19 an
Im Zeitraum Mai bis Oktober war das Betriebsergebnis (EBIT) mit -5,6 (-6,2) Mio. Euro weiterhin negativ, und der Nettoverlust (Ergebnis nach Steuern) vergrößerte sich im Jahresabstand sogar leicht auf 7,3 (6,6) Mio. Euro. Im zweiten Geschäftsquartal sei das EBIT jedoch immerhin mit über einer Million Euro im Plus gelegen. Der Umsatz verringerte sich im Halbjahr um elf Prozent auf 62,4 (70,2) Mio. Euro, teilte das börsennotierte Unternehmen mit zuletzt im Schnitt 1.350 Vollzeitkräften mit.
Das traditionell umsatzstärkste dritte Geschäftsquartal stehe noch bevor - und die im Zuge des Restrukturierungsprogramms erzielten Kosteneinsparungen hätten sich als nachhaltig erwiesen, so das Management.
Auch das zweite Geschäftsquartal (August bis Oktober) war laut Wolford "von den Folgen des Jahrhundertsommers geprägt" - also der witterungsbedingten Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Im deutschen Modeeinzelhandel etwa seien die Umsatzerlöse allein im September um 13 Prozent gesunken - "für Wolford mit Schwerpunkt auf Legwear denkbar ungute Bedingungen".
Große Fortschritte vermeldet man bei der Umsetzung der neuen Markenstrategie mit dem Ziel, verstärkt auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Das neue Shop-Konzept soll im Jänner in zwei Boutiquen in Paris und einem Store in Amsterdam vorgestellt werden.
Ebenfalls Fortschritte macht das Unternehmen nach eigenen Angaben "bei der Entwicklung einer neuen Vertriebsstrategie für den wichtigen Zukunftsmarkt China". Mit Unterstützung des neuen Hauptaktionärs Fosun werde die Marktpräsenz vor Ort substanziell ausgebaut werden. Details dazu seien in Verhandlung, eine umfassende Lösung solle in Kürze präsentiert werden. Jedoch warnt der Wolford-Vorstand "vor zu hohen Erwartungen an kurzfristige Umsatzeffekte" und verweist auch auf "die absehbar weiter schwierigen Bedingungen im Modeeinzelhandel". Man sei weiter gefordert, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu realisieren.
Die laufenden Kosten, allen voran die Personalkosten, habe Wolford "offenkundig nachhaltig senken und somit den operativen Verlust weiter eingrenzen können" - und das trotz deutlichen Umsatzrückgangs und trotz höherer Ausgaben für die Stärkung der Marktpräsenz.
Auch die sonstigen betrieben Aufwendungen habe man in den ersten sechs Monaten deutlich um 2,2 Mio. auf 24,5 Mio. Euro senken können. Reduziert worden seien im Jahresabstand etwa die Kosten für Bankgebühren (-55 Prozent), Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung (-46 Prozent), Fuhrpark (-18 Prozent), Zölle (-15 Prozent) und Frachten (-12 Prozent).
Das Eigenkapital der Gruppe erhöhte sich im Zuge der heurigen Kapitalerhöhung im Jahresabstand von 38,2 auf 48,2 Mio. Euro, und die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 29 auf 39 Prozent. Die Nettoverschuldung wurde von 39,2 auf 25,2 Mio. Euro zurückgefahren - vor allem dank der Rückzahlung von Bankdarlehen. Das Gearing verringerte sich deutlich auf 52 (102) Prozent.
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