24.06.2018 17:29:45

WOCHENENDÜBERBLICK/23. und 24. Juni 2018

ESM-Chef Regling hält Euro-Zonen-Budget für "durchaus sinnvoll"

Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hält ein Euro-Zonen-Budget für "durchaus sinnvoll". Der deutsch-französische Vorschlag sage ausdrücklich, "dass es keine Transfers geben soll", erklärte Regling im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Paris und Berlin wollten das Euro-Budget als Teil des EU-Haushalts. "Klar ist damit aber auch: Wenn es mehr Geld für Euro-Länder gibt, gibt es weniger für Nicht-Euro-Länder", gte Regling. Er sprach sich zudem für eine europäische Arbeitslosenversicherung aus. Diese sei "eine Möglichkeit, damit Regionen und Länder nicht so stark auseinanderdriften", erklärte der ESM-Chef.

Regierung will beim Baukindergeld Flächenobergrenze einführen

Beim geplanten Baukindergeld, das Familien künftig finanziell entlasten soll, will die Bundesregierung Medienberichten zufolge die Bedingungen zum Erhalt der Förderung verschärfen. Um die Kosten des Vorhabens zu beschränken, soll demnach eine Obergrenze für die Wohnfläche eingeführt werden, bis zu der Eigenheime gefördert werden. Für eine vierköpfige Familie liege diese Grenze bei 120 Quadratmetern; für größere Immobilien solle es keine Förderung geben. "Die Wohnflächenobergrenze beträgt 120 Quadratmeter für Haushalte mit bis zu zwei Kindern", zitierte das "Handelsblatt" vom Samstag aus einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsauschuss.

BIZ-Chef Carstens warnt vor Handelskrieg

Der Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Agustin Carstens, fürchtet, dass die Einführung von Zöllen eine Abwärtsspirale in Gang setzen könnte. Zölle würden zu Entwicklungen bei den Wechselkursen führen, die weitere willkürliche Politikschritte nach sich ziehen könnten. "Wir könnten in einen Teufelskreis rutschen, in dem die Beziehung zwischen Ländern immer weiter verkompliziert wird", sagte er im Interview mit dem Handelsblatt.

BIZ: Industrieländer sollten Geldpolitik normalisieren

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die Zentralbanken der Industrieländer aufgefordert, ihre Geldpolitik zu normalisieren. BIZ-Generalmanager Agustin Carstens sagte bei der Vorstellung des Jahresberichts laut vorab verbreitetem Redetext: "Um Handlungsspielraum zurückzugewinnen, ist in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Normalisierung der Geldpolitik unabdingbar." Carstens warnte zudem vor den Risiken, die sich aus der Überbewertung der Finanzmärkte ergeben und vor den Folgen eines stärker werdenden Protektionismus.

Chinas Zentralbank drückt Mindestreservesatz für Banken

Chinas Zentralbank gibt ihren Banken mehr Bewegungsfreiheit zur Vergabe von Krediten und senkt den Mindestreservesatz für die Geldhäuser um 0,5 Prozentpunkte. Dies gilt ab dem 5. Juli. Die People's Bank of China gibt somit mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Mitteln für Geschäftsbanken frei, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Je niedriger der Reservesatz für Banken ist, desto mehr Spielraum haben die Institute bei der Darlehensvergabe.

Auch Opec plus stimmt Ausweitung der Ölproduktion zu

Nach der Einigung der Opec auf eine höhere Ölproduktion haben auch die nicht zu dem Erdöl-Förderkartell gehörenden Länder den Plänen zugestimmt. Der russische Energieminister Alexander Novak sagte, sein Land unterstütze einen Plan der Organisation der Erdöl exportierenden Länder, die Rohölproduktion ab dem nächsten Monat um nominal eine Million Barrel pro Tag zu erhöhen. Es wird jedoch erwartet, dass der tatsächliche Anstieg bei etwa real 600.000 Barrel pro Tag liegt, da einige Hersteller nicht in der Lage sind, die Produktion zu steigern, sagten Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Das ist weit weniger als die 1,5 Millionen Barrel pro Tag, die Russland im Vorfeld der Opec-Treffen in Wien angestrebt hatte.

Daimler-Chef fordert von Politik Unterstützung im Handelsstreit

Daimler-Chef Dieter Zetsche fordert die Unterstützung der Politik im drohenden Handelskrieg mit den USA. "Die Schlüsselfaktoren für unseren heutigen Wohlstand waren Innovation und freier Handel. Das gilt auch für die Zukunft. Deshalb wünsche ich mir, dass sich die Politik für freie und faire Märkte starkmacht", sagte er der Bild am Sonntag.

RWE ist bei Innogy-Verkauf im Plan

Beim Verkauf von Innogy an Eon kommt RWE gut voran. "Wir sind in Kontakt mit den Kartellämtern in verschiedenen Ländern und sind voll im Zeitplan. Ich gehe davon aus, dass Eon und RWE in 2019 alle Freigaben erhalten und die Transaktion vollzogen werden kann", sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz der Rheinischen Post. Er kündigte an, kräftig in die neue Ökostromsparte zu investieren. "Nach Abschluss der Transaktion wollen wir investieren und können das auch finanziell. 1,5 Milliarden im Jahr stehen dann für den Ökostrom zur Verfügung." RWE übernimmt das Ökostromgeschäft von Eon und Innogy.

Wella-Muttergesellschaft Coty will die Nummer Eins werden

Der US-amerikanische Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty will kräftig wachsen und so schon bald zur Nummer Eins der Branche aufsteigen. "Wir sehen es als unsere geschäftliche Mission an, zum Weltmarktführer bei Schönheitsprodukten aufzusteigen", sagte Vorstandschef Camillo Pane in einem Gespräch mit der Welt am Sonntag. Der Hersteller von Parfümmarken wie Escada, Joop, Hugo Boss oder Playboy hatte vor drei Jahren mit der Übernahme der deutschen Haarpflegemarke Wella seine Größe verdoppelt und liegt jetzt mit 9 Milliarden Dollar auf Rang drei der Branche hinter L'Oréal und Estée Lauder. An Coty ist die deutsche Milliardärsfamilie Reimann über ihre Holdinggesellschaft JAB maßgeblich beteiligt.

Credit Agricole investiert ins Deutschland-Geschäft

Die Credit Agricole, nach Börsenwert die zweitgrößte Bank Frankreichs hinter BNP Paribas, will in Deutschland präsenter werden und dafür mehr Kapital bereitstellen. "Wir sind bereit, mehr risikoadäquates Kapital für die Finanzierungsaktivitäten im Corporate & Investment Banking bereitzustellen", sagte Jérôme Grivet, Finanzvorstand der börsennotierten Einheit Credit Agricole SA, im Interview mit der Börsen-Zeitung. Im kommenden Jahr werde die Bank einen neuen Strategieplan vorbereiten und sich dann ausführlich zu den Zielen für Länder wie Deutschland äußern.

DJG/cbr

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2018 11:30 ET (15:30 GMT)

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