22.10.2017 18:56:43
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WOCHENENDÜBERBLICK/21. und 22. Oktober 2017
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Haushoher Wahlsieg für Regierungskoalition in Japan
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat sich die Rückendeckung der Wähler für eine weitere Amtszeit und seinen harten Kurs gegenüber Nordkorea gesichert. Abes konservative Regierungskoalition gewann bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag laut Prognosen 311 der 465 Sitze. Damit könnte Abe eine Zweidrittelmehrheit erreicht haben, die es ihm erlauben würde, Änderungen an der Nachkriegsverfassung vorzunehmen.
Yellen: Unkonventionelle Geldpolitik vielleicht erneut nötig
US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hat vor einer "unangenehm hohen" Wahrscheinlichkeit gewarnt, dass künftige Geldpolitiker erneut auf unkonventionellen Maßnahmen zurückgreifen müssten, die auch bei der Bekämpfung der jüngsten Finanzkrise zum Einsatz gekommen seien. Gleichwohl mache die Federal Reserve derzeit "gute Fortschritte" dabei, diese Maßnahmen zurückzufahren, sagte sie in einer Rede vor dem National Economists Club am Wochenende.
Trump nennt auch Yellen eine mögliche nächste Fed-Chefin
Fed-Chefin Janet Yellen kann weiter auf eine zweite Amtszeit hoffen. US-Präsident Donald Trump, der Yellen zuletzt persönlich traf, signalisierte in einem Interview, dass er sie nach wie vor für eine starke Kandidatin hält. Im Sender Fox Business sagte Trump, er schätze Yellen "sehr", nannte allerdings zwei weitere Kandidaten, die aus seiner Sicht zu den Finalisten gehören: Den Wirtschaftswissenschaftler John Taylor sowie Fed-Gouverneur Jerome Powell.
Tesla vereinbart mit Chinas Behörden Bau einer Fabrik in China
Der US Elektroautohersteller Tesla Inc. hat nach Angaben informierter Kreise mit der Stadtregierung von Schanghai eine Vereinbarung erzielt, in der Freihandelszone ohne den sonst üblichen Partner eine komplett eigene Fabrik errichten, sagten mehrere mit dem Plan vertraute Personen. Ein solches Arrangement wäre einzigartig für einen ausländischen Autohersteller. Tesla könnte die Produktionskosten deutlich senken.
Spaniens Kabinett leitet Entmachtung von Kataloniens Regionalregierung ein
Im Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens leitete das spanische Kabinett in Madrid am Samstag Schritte zur Entmachtung der Regionalregierung in Barcelona ein. Kataloniens Regierungschef Carles Puigdemont sprach von einem Angriff auf die Demokratie. Rajoy bat den spanischen Senat, Puigdemont und alle anderen Regierungsmitglieder ihrer Ämter zu entheben und ihm die Kompetenzen für die Auflösung des katalanischen Parlaments zuzubilligen. Eine Neuwahl in der Region solle dann "in einer Frist von maximal sechs Monaten" stattfinden.
Tillerson ruft Saudi-Arabien und Irak zu engerer Kooperation auf
US-Außenminister Rex Tillerson hat Saudi-Arabien und den Irak zu einer engeren Zusammenarbeit aufgerufen. Bei einem Treffen mit führenden Politikern beider Seiten in der saudischen Hauptstadt Riad bezeichnete Tillerson die Verbindung zwischen den Ländern als entscheidend für Sicherheit in der Region. Er begrüßte die Entscheidung der saudischen Regierung, nach fast 30 Jahren wieder die Landgrenze zum Irak zu öffnen und Direktflüge zwischen den Hauptstädten Riad und Bagdad wieder aufzunehmen.
Tschechische Wähler machen Rechtspopulisten zur stärksten Kraft
Tschechien rückt scharf nach rechts: Bei der Parlamentswahl haben die Wähler die Partei des rechtspopulistischen Milliardärs Andrej Babis mit Abstand zur stärksten Kraft gemacht. Auch andere europaskeptische und immigrationsfeindliche Protestparteien schafften laut Ergebnissen vom Samstag den Sprung ins Parlament. Die traditionellen Parteien erhielten einen Denkzettel: Die bislang regierenden Sozialdemokraten landeten mit nur 7,3 Prozent auf Platz sechs.
Jamaika-Parteien konkretisieren Bedingungen für eine Koalition
Vor der zweiten Jamaika-Sondierungsrunde am Dienstag haben die beteiligten Parteien ihre Bedingungen für eine mögliche Koalition konkretisiert. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn forderte FDP und Grüne auf, den Flüchtlingskompromiss der Union als Fundament einer Jamaika-Koalition zu akzeptieren. Grünen-Chef Cem Özdemir machte die Einhaltung der Klimaschutzziele zur Bedingung, die FDP will mehr Geld für Bildung durchsetzen.
Hellofresh strebt am 2. November an die Börse
Der Kochboxenversender Hellofresh will am 2. November an die Börse gehen. Bis zu 31,05 Millionen neue Aktien sollen für 9,00 bis 11,50 Euro verkauft werden und der Emissionserlös komplett dem Unternehmen zufließen, das mehrheitlich dem Start-up-Entwickler Rocket Internet gehört. Bei etwa im Umlauf befindlichen 132,4 Millionen Aktien entspricht dies einer Gesamtbewertung des Unternehmens von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro.
Infineon will Marktführer bei Auto-Chips werden
Infineon will NXP als langjährigen Marktführer unter den Chipherstellern für die Autoindustrie ablösen. "Wir wollen größter Halbleiterhersteller für Autoelektronik werden und diese Pole-Position auf Dauer besetzen", sagt Peter Schiefer, Leiter des Geschäftsbereichs Automotive bei Infineon, der Zeitung Automobilwoche. In den vergangenen fünf Jahren habe Infineon rund vier Prozent über dem Markt zugelegt. So wolle der DAX-Konzern auch weiter wachsen.
Henkel will US-Geschäft mit Übernahmen ausbauen
Der Konsumgüterhersteller Henkel will sein Amerikageschäft weiter stärken. "Wenn es Kaufgelegenheiten gibt, werden wir uns auch künftig anschauen, ob sie strategisch und preislich passen", sagte Vorstandschef Hans van Bylen der Zeitung Welt am Sonntag. "In den USA sind wir zum Beispiel beim Verkauf von Schönheitspflegeprodukten insgesamt noch kein führender Anbieter."
Kaufhof-Eigner Hudson's Bay wirft CEO Storch raus
Der Einzelhandelskonzern Hudson's Bay Co. hat kurz vor dem Weihnachtsgeschäft CEO Gerald Storch gefeuert. Er werde zum 1. November zurücktreten und zu seiner Beraterfirma Storch Advisors zurückkehren, erklärte das kanadische Unternehmen, das sich mitten in einer Umstrukturierung befindet. Übergangsweise soll Richard Baker, Executive Chairman von Hudson's Bay Co., den Konzern führen. Er war bereits einmal CEO.
Rational prüft Produktionsstandort in Nordamerika
Der Küchengerätehersteller Rational erwägt den Aufbau einer eigenen Produktion in den USA. "Wir haben noch keine konkreten Pläne, aber Grobkonzepte", sagte Finanzvorstand Axel Kaufmann der Zeitung Euro am Sonntag. "Ich sehe uns in den kommenden Jahren mit einer eigenen Wertschöpfung in den USA oder auf dem nordamerikanischen Kontinent." Hintergrund für die Überlegungen ist auch der starke Euro.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/
(END) Dow Jones Newswires
October 22, 2017 12:57 ET (16:57 GMT)
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