29.03.2020 18:46:43

WOCHENEND-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/28. und 29. März 2020

Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Hessischer Finanzminister Schäfer tot aufgefunden

Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) ist am Samstag tot aufgefunden worden. Laut Polizei wurde die Leiche des 54-Jährigen in Hochheim im Main-Taunus-Kreis an einer ICE-Strecke entdeckt. "Aufgrund der Gesamtumstände" gingen die Ermittler von einem Suizid aus, hieß es in einer Presseerklärung. Er müsse davon ausgehen, dass sich Schäfer große Sorgen gemacht habe, ob er die riesigen Erwartungen der Bevölkerung erfüllen könne, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Fed will aggressive Anleihekäufe nächste Woche fortführen

Die US-Notenbank wird ihre aggressiven Käufe von Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren in der nächsten Woche fortsetzen und dabei nur sehr langsam zurückfahren. Die Federal Reserve erklärte, sie werde in der Woche ab dem 30. März Treasurys im Wert von 345 Milliarden Dollar erwerben - nach 375 Milliarden Dollar in dieser Woche. Sie wird ferner für 200 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere aufkaufen, gegenüber 250 Milliarden Dollar in dieser Woche.

Fitch senkt Großbritanniens Rating wegen Corona auf AA-

Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität von Großbritannien wegen der Coronavirus-Pandemie herabgestuft. Die Kreditbewertung werde um eine Stufe auf AA- von zuvor AA gesenkt, heißt es in einer Mitteilung von Fitch. Der Ausblick sei negativ. Die Herabstufung spiegele die erhebliche Schwächung der öffentlichen Finanzen als Folge der Ausbreitung der Pandemie wider.

RKI: 52.547 Coronavirus-Fälle am Sonntag in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Sonntag mit 52.547 angegeben - ein Plus von 3.965 seit dem Vortag. 389 seien an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore meldete 57.695 Infizierte.

Coronavirus greift in Europa und den USA weiter um sich

Der Coronavirus-Pandemie sind in Europa und den USA weitere Menschen zum Opfer gefallen: Europaweit sind nach amtlichen Zahlen vom Sonntag mehr als 22.200 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben - das entspricht zwei Dritteln der Todesfälle weltweit. In den USA stieg die Zahl der Toten auf fast 2.200. In Spanien wurde das öffentliche Leben weiter heruntergefahren. Deutschland nahm erneut Corona-Patienten aus Frankreich und Italien auf. Weltweit wurden bis Sonntag mehr als 31.400 Corona-Todesfälle gemeldet, rund 667.000 Menschen infizierten sich. Italien ist mit über 10.000 Todesfällen weiterhin das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Von der Leyen kündigt neuen Vorschlag für EU-Haushalt an

Als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen einen neuen Vorschlag für den nächsten Mehrjahres-Haushalt der Europäischen Union vorlegen. Die Kommission werde Änderungen am Budgetplan vorschlagen, um die Folgen der Coronavirus-Krise bewältigen zu können, erklärte von der Leyen am Wochenende. Teil der Initiative werde ein Konjunkturpaket sein, mit dem "der Zusammenhalt innerhalb der Union durch Solidarität und Verantwortlichkeit" gesichert werden solle.

Kleinunternehmer können Soforthilfen ab Montag abrufen

Freiberufler, Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer können ab Montag die von der Bundesregierung für sie bereitgestellten Soforthilfen abrufen. Bund und Länder schlossen dazu eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung, wie die Bundesministerien für Wirtschaft und für Finanzen sowie das bayerische Wirtschaftsministerium für die Länderseite am Sonntag in Berlin mitteilten. 50-Milliarden-Euro-Programm soll den Betroffenen in der Corona-Krise das wirtschaftliche Überleben sichern.

Laschet fordert Debatte über Exit-Strategie aus Corona-Maßnahmen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wendet sich in der Debatte über die Beschränkung des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch", schrieb der CDU-Vize in einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag. "Wir müssen schon jetzt die Zeit in den Blick nehmen, in der die rigiden Maßnahmen erste Wirkung zeigen."

Scholz will Bonus-Zahlungen für Arbeitnehmer steuerfrei stellen

Auf Bonus-Zahlungen für Arbeitnehmer sollen währen der Corona-Krise bis zu einem Betrag von 1.500 Euro keine Steuern anfallen. "Viele Arbeitgeber haben bereits angekündigt, ihren Beschäftigten einen Bonus zahlen zu wollen", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) der Bild am Sonntag. Er werde am Montag die Anweisung erlassen, dass ein solcher Bonus bis zu einer Obergrenze von 1.500 Euro "komplett steuerfrei sein wird".

"GroKo"-Parteien in Corona-Krise im Aufwind

Die Parteien der großen Koalition legen in der Corona-Krise in der Wählergunst zu. Die Union verbesserte sich im "Sonntagstrend" für die Bild am Sonntag um vier Prozentpunkte auf 32 Prozent. Die SPD legte um zwei Punkte auf 18 Prozent zu. Die Grünen verloren dagegen laut der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar zwei Punkte und lagen mit 19 Prozent nur noch knapp vor der SPD.

Maas: Bislang mehr als 160.000 deutsche Urlauber zurückgebracht

Mehr als 160.000 Deutsche sind nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wegen der Coronavirus-Pandemie bislang aus dem Ausland zurückgeholt worden. Die Bundesregierung schätzt die Zahl der Rückkehrwilligen, zumeist Urlauber, auf etwa 200.000. "Wir machen weiter", twitterte Maas.

Südafrika verliert bei Moody's das letzte Investmentgrade-Rating

Ratingagentur Moody's hat die Bonität Südafrikas von Baa3 auf Ba1 herabgestuft. Inmitten der Corona-Krise verliert das Land damit seine letzte Investmentgrade-Bewertung. 2017 hatten bereits die beiden anderen großen Agenturen S&P und Fitch die Staatsschulden des Landes mit Ramsch bewertet.

Pjöngjang feuert zwei Kurzstreckenraketen ins Meer ab

Nordkorea hat am Sonntag offenbar erneut zwei ballistische Kurzstreckenraketen getestet. Nach Angaben südkoreanischer Regierungsvertreter wurden zwei Projektile, bei denen es sich wahrscheinlich um ballistische Raketen handelte, von der nordkoreanischen Hafenstadt Wonsan aus ins Meer abgefeuert. Es war bereits der vierte nordkoreanische Raketentest innerhalb eines Monats.

Saudi-Arabien fängt Raketen über Riad und Grenzstadt zum Jemen ab

Die Luftabwehr Saudi-Arabiens hat über der Hauptstadt Riad und einer Stadt an der Grenze zum Jemen zwei Raketen abgefangen. In Riad wurden mindestens zwei Menschen durch herabfallende Splitter verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Sonntag meldete. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen machte die dort kämpfenden Huthi-Rebellen für die Angriffe verantwortlich.

Netanjahu und Gantz sehen Fortschritte bei Verhandlungen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und sein früherer Rivale Benny Gantz haben nach eigenen Angaben "bedeutende Fortschritte" in den Verhandlungen über eine Einheitsregierung erzielt. Die beiden Politiker hätten die ganze Nacht über "eine nationale Notstandsregierung zur Bewältigung der Corona-Krise" verhandelt, hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung von Gantz' Liste Blau-Weiß und Netanjahus Likud.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/

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March 29, 2020 12:47 ET (16:47 GMT)

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