21.06.2020 17:32:40
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WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/20. und 21. Juni 20202
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Daimler verschärft seinen Sparkurs - Magazin
Der Automobilhersteller Daimer plant einem Magazinbericht zufolge ein neues Sparprogramm und will neben den bereits beschlossenen 10.000 Stellen bis Mitte des Jahrzehnts weitere 10.000 Jobs abbauen. Wie das Magazin Automobilwoche unter Berufung auf Unternehmensquellen berichtet, sollen neben der Auslagerung der IT auch Stellen in der Holding sowie Entwicklung und Produktion wegfallen. Bereits im November hatte das Unternehmen angekündigt, mindestens 10.000 Stellen bis Ende 2022 zu streichen. Mit den neuen Kürzungen reagiert der Konzern auf die weltweit gesunkenen Absatzzahlen und die angestrebte Verringerung der Komplexität bei den Modellen ab dem Jahr 2025.
Wirecard-Milliarden sind nicht auf den Philippinen - Medien
Der Krimi um die verschwundenen Wirecard-Milliarden geht weiter. Die in der Bilanz des Zahlungsabwicklers Wirecard fehlenden 1,9 Milliarden Euro sollen sich nach Aussage der philippinischen Zentralbank nicht in dem asiatischen Land befinden. "Der erste Bericht besagt, dass kein Geld auf die Philippinen gelangt ist", sagte Benjamin Diokno, Präsident der Bangko Sentral ng Pilipinas, laut Reuters und der philippinischen Tageszeitung Philippine Star Global über den Messaging-Dienst Viper zu Journalisten. Er betonte, die Zentralbank untersuche den Fall weiter. Wirecard war am Sonntagmittag für eine Stellungnahme in der Sache nicht erreichbar. Zwei Banken auf den Philippinen, die eigentlich die 1,9 Milliarden Euro für Wirecard halten sollten, haben das Geld nach eigenen Angaben vom Freitag nicht und hatten es auch nie. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hatten Wirecard am Donnerstag das Testat für den Jahresabschluss 2019 verweigert, weil Belege für Treuhandgelder in dieser genannten Höhe fehlten. Verdächtig kamen den Prüfern Briefe vor, die vorgaben, die Existenz der Konten und die entsprechenden Summen zu bestätigen. Die beiden philippinischen Banken bezeichneten diese Briefe jedoch als Fälschungen.
Wirecard engagiert Investmentbank für neue Finanzierungsstrategie
Der angeschlagene DAX-Konzern Wirecard holt sich in seiner Krise Unterstützung. Die Investmentbank Houlihan Lokey werde gemeinsam mit dem Unternehmen "einen Plan zur nachhaltigen Finanzierungsstrategie des Unternehmens entwickeln", erklärte Wirecard in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung. Man stehe derzeit in Verhandlungen mit einem Bankenkonsortium.
Wirecard kann auf Hilfe der Gläubigerbanken hoffen - Zeitung
Die Gläubigerbanken von Wirecard wollen den von einem Bilanzskandal erschütterten DAX-Konzern zumindest kurzfristig offenbar nicht fallen lassen. "Keiner hat ein Interesse daran, den Kredit zu kündigen", schreibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unter Berufung auf die beteiligten Geldhäuser. "Alle wollen jetzt das Ding kurzfristig stabilisieren." Aus dem Umfeld von Wirecard hieß es, der schwer in Bedrängnis geratene Konzern benötige einen "Vertrauensvorschuss" der Banken. Man hoffe auf eine Einigung bis Ende kommender Woche. Am Sonntagnachmittag war von Wirecard keine Stellungnahme in der Sache erhältlich.
US-Kanzlein trommeln Mandanten für Klagen gegen Wirecard zusammen
Dem angeschlagenen Zahlungsabwickler Wirecard droht nun aus den Vereinigten Staaten weiter juristisches Ungemach. Nachdem in Asien Konzernguthaben von 1,9 Milliarden Euro nicht mehr auffindbar sind und sich die Zeichen für einen großen Betrug verdichten, starten US-Kanzleien erneut Aufrufe, um von Kursverlusten betroffene Anleger als Mandanten für Sammelklagen wegen angeblicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze zusammenzutrommeln. So will die bekannte US-Kanzlei Hagens Berman, die gegen Wirecard bereits seit den Financial-Times-Berichten 2019 über mutmaßliche Bilanzmanipulationen juristisch vorgeht und bereits eine Klage eingereicht hat, ihre Sammelklage jetzt abändern und ausdehnen.
Short-Seller machten mit Wirecard-Kurseinbruch richtig Kasse
Für die Investoren, die als Short-Seller auf eine Talfahrt der Wirecard-Aktie spekuliert haben, war in dieser Woche ein gewaltiger Zahltag. Bevor der Zahlungsdienstleister Wirecard am vergangenen Donnerstag mitteilte, dass die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young dem Konzern das Testat für den Jahresabschluss 2019 verweigerten, weil Belege für Treuhandgelder in Höhe von 1,9 Milliarden Euro fehlten, hatten Short-Seller Wirecard zu ihrem Lieblingsziel auserkoren. Nach Angaben der Datenanalytiker von S3 Partners haben die Short-Seller nach dem gigantischen Kurseinbruch von Wirecard vom Donnerstag einen Buchgewinn von 2,6 Milliarden US-Dollar eingestrichen. Die Wetten der acht Fonds mit dem größten Short-Exposure in Wirecard, auch auf den Optionsmärkten, konnten nach Aussage von Breakout Point einen Buchgewinn von 1 Milliarde Dollar generieren.
Scholz lädt Lufthansa-Chef und Großaktionär Thiele zum Krisentreffen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz schaltet sich in den Streit um eine mögliche Beteiligung des Bundes an der Lufthansa ein. Nach Informationen der Bild am Sonntag hat Scholz Lufthansa-Chef Carsten Spohr und den Großaktionär Heinz Hermann Thiele zu einem gemeinsamen Gespräch ins Finanzministerium eingeladen. Das Gespräch wird am Montagmorgen stattfinden. Thiele hält 15 Prozent der Lufthansa-Aktien und hatte damit gedroht, bei der Aktionärsversammlung am 25. Juni sein Veto gegen eine Staatsbeteiligung einzulegen. Beim Bundesfinanzministerium war keine Stellungnahme in der Sache erhältlich.
SAP plant rumänisches Update für Corona-Warn-App
Nach dem Corona-Ausbruch unter der Belegschaft eines Schlachthofes im Kreis Gütersloh plant SAP nun auch eine rumänische Übersetzung der Corona-Warn-App. "In etwa vier Wochen wird es eine türkische Version geben, außerdem sind weitere Sprachen in Planung: Französisch, Arabisch und auch Russisch", sagte SAP-Vorstand Jürgen Müller der Bild am Sonntag. "Rumänisch ist ebenfalls in Planung."
Galeria-Tochter Karstadt Sports schließt 20 von 30 Filialen
Neben der geplanten Schließung vieler Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sollen auch bis zu 20 der 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports dicht gemacht werden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) bekräftigt am Sonntag ihre Forderung nach Erhalt der von Schließung bedrohten Standorte. "Wir werden mit aller Kraft für den Erhalt der Standorte und die Zukunft der Beschäftigten kämpfen. Dafür sind jetzt Politik, Eigentümer und Vermieter in der Verantwortung", sagte verdi-Verhandlungsführerin Conny Weißbach. Jetzt müsse es darum gehen, alle Möglichkeiten, Chancen und Wege auszuschöpfen, um so viel Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.
Fiat Chrysler akzeptiert Bedingungen für Staatskredit - Zeitung
Der Autokonzern Fiat Chrysler hat laut einem Medienbericht den Bedingungen für einen milliardenschweren italienischen Staatskredit zur Abfederung der Auswirkungen der Corona-Krise zugestimmt. Wie die Zeitung "Il Sole 24 Ore" am Sonntag berichtete, sagte Fiat Chrysler unter anderem zu, im Gegenzug für die Hilfen bis 2023 keine Arbeitsplätze abzubauen. Bei Verstößen gegen die Auflagen droht dem Unternehmen laut der Zeitung eine Millionenstrafe.
RTL steigt nach 30 Jahren aus der Formel 1 aus
Der Fernsehsender RTL steigt nach drei Jahrzehnten aus der Formel 1 aus und legt seinen künftigen Fokus auf den Fußball. Jörg Graf, RTL-Geschäftsführer erklärte am Sonntag, der "Wettbewerb um die TV-Rechte hat sich verändert, den Markt teils überhitzt und damit den durchaus ambitionierten, dennoch wirtschaftlich vertretbaren Rahmen verlassen, den wir uns gesteckt haben." Damit endet eine Ära, denn RTL zeigte die Formel 1 seit 1991 ohne Unterbrechungen frei empfangbar im Free-TV.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/cbr
(END) Dow Jones Newswires
June 21, 2020 11:33 ET (15:33 GMT)
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