04.07.2014 16:47:47

WOCHENAUSBLICK: Weitere Kursgewinne unwahrscheinlich - Start der Berichtssaison

FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Anlegern dürfte ungeachtet der anlaufenden Berichtssaison eine ruhige neue Woche bevorstehen. Weiter steigende Aktienkurse sind laut Experten zumindest vorerst unwahrscheinlich. "Das Aufwärtspotenzial der Aktienmärkte scheint mehr und mehr limitiert", heißt es etwa in einer Studie der Schweizer Privatbank Julius Bär.

In der abgelaufenen Wochen hatten gute US-Arbeitsmarktdaten und die Aussicht auf dauerhafte Mini-Zinsen in der Eurozone den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) auf ein Rekordhoch getrieben. Hierzulande blieb der DAX zwar unter seiner Bestmarke aus dem Juni, schloss aber am Donnerstag immerhin so hoch wie noch nie.

'GEFÄHRLICHE SORGLOSIGKEIT'

Helaba-Analyst Markus Reinwand sprach angesichts immer neuer Höchststände an den Börsen von einer "gefährlichen Sorglosigkeit". Neben überhitzten Stimmungsindikatoren mahnten die jüngsten Konjunkturdaten aus den Industrieländern zur Vorsicht, da sie mehrheitlich hinter den Erwartungen geblieben seien. Dazu erschienen die Erwartungen für die Unternehmensgewinne sowohl in den USA als auch hierzulande zu hoch, so dass sinkende Schätzungen überwögen. "Da die Notierungen dennoch weiter anzogen, sind Aktien inzwischen teuer", warnt der Experte. Für zusätzliche Kurssteigerungen dürfte es nicht ausreichen, lediglich die vorher gesenkten Erwartungen zu übertreffen.

Für nachhaltige Dax-Kurse (DAX) über der 10 000-Punkte-Marke seien gute Unternehmensnachrichten nötig, glaubt Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Dann dürften aber "Gewinnwarnungen wie jene des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger (Bilfinger SE) oder der Fluggesellschaft Lufthansa (Deutsche Lufthansa) nicht die Regel werden". Auch seien Aktien "nach bewährten Maßstäben nicht mehr günstig" und der konjunkturelle Rückenwind fehle. Angesichts rekordtiefer Zinsen verschiebe sich allerdings die Bewertungswahrnehmung: Mangels Anlagealternativen seien die Investoren bereit, höhere Preise für Aktien zu zahlen.

ALCOA LÄUTET US-BERICHTSSAISON EIN

Die Unternehmensagenda für die neue Woche sieht wie schon zuletzt übersichtlich aus - trotz der beginnenden Berichtssaison. Mit der Schlussglocke an der Wall Street läutet der Aluminiumkonzern Alcoa am Dienstag traditionell den Zahlenreigen in den USA ein. Am Donnerstagabend legt der Ölkonzern Chevron Rechenschaft über seine Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal ab, tags darauf folgt die Bank Wells Fargo (Wells FargoCo).

In Deutschland sollten am Dienstag die Zahlen des Bioethanol-Spezialisten CropEnergies einen Blick wert sein. Zur Wochenmitte stellt die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) ihre Unternehmensstrategie vor, während bei BMW eine zweitägige Kapitalmarktveranstaltung beginnt. Am Donnerstag präsentieren der Cropenergies-Mutterkonzern Südzucker sowie der Verpackungshersteller Gerresheimer ihre Resultate. Und vor dem Wochenende informiert BMW-Konkurrent Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) die Anleger über seine Geschäfte in China.

KONJUNKTURAGENDA ÜBERSCHAUBAR

Auf dem Konjunkturkalender stehen nur wenige wichtige Termine. Die Experten der Postbank heben die Daten zur deutschen Industrieproduktion im Mai (Montag), das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung (Mittwoch) und die deutsche Inflationsrate (Freitag) hervor./gl/mis/he

---- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

Dow Jones 44 303,40 -0,99%