DAX
30.11.2012 16:30:31
|
WOCHENAUSBLICK: USA verdrängen Griechenland vorerst aus dem Fokus der Börsianer
Die zum Jahresende drohende Fiskalklippe rückt näher und noch immer scheinen Demokraten und Republikaner weit entfernt zu sein von einer Einigung. Finden sie keine gemeinsame Lösung beim Plan zum Schuldenabbau, treten zu Beginn 2013 automatisch Budgetkürzungen sowie Steuererhöhungen in Kraft, wodurch die Rezessionsgefahr für die noch immer größte Volkswirtschaft der Erde zunimmt. Somit dürften auch in der kommenden Woche die Aussagen von US-Politikern zur Haushaltsdebatte die Märkte bewegen. Die DZ Bank rechnet aber damit, dass bis Jahresende ein vertretbarer Kompromiss gefunden sein wird.
DAX AUF DEM WEG ZUM JAHRESHOCH
Der Dax (DAX) nimmt derweil Kurs auf sein bisheriges Jahreshoch vom September beim Stand von 7.478 Punkten. Die Entwicklung der zurückliegenden zwei Wochen ist beeindruckend. Von 6.950 Punkten hat sich das Leitbarometer bis auf inzwischen über 7.400 Punkte hochgearbeitet. Auch der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) pendelt in der Nähe seines Jahreshochs bei 2.611 Punkten. Sollte den Börsenbarometern ein Ausbruch gelingen, werde ein starkes technisches Kaufsignal ausgesandt und dies könnte dann eine Jahresendrally auslösen, schreibt die Landesbank Berlin. Weil aber sowohl die Fiskalklippe als auch die noch keineswegs gelöste europäische Schuldenkrise zuletzt unter optimistischen Vorzeichen betrachtet worden seien, sollte ein Rückschlag durchaus eingeplant werden, raten die Fachleute und bleiben daher vorsichtig.
Investmentanalyst Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bemüht unterdessen die Historie und stellt fest, dass bei einem steigenden Dax in der Zeit von Juli bis November in 18 von 19 Fällen ein freundlicher Dezember gefolgt ist. Da die günstige Konstellation auch im Dezember 2012 gegeben sei, empfiehlt er bis zum Jahresende eine offensive Positionierung am Aktienmarkt.
ALLE AUGEN AUF DEN US-Arbeitsmarkt
Von Seiten der Konjunktur stehen in der kommenden Woche vor allem die Arbeitsmarkt-Zahlen in den USA für den Monat November im Fokus. Die Commerzbank geht davon aus, dass der Bericht wegen des Hurrikans "Sandy" verzerrt ist und wohl weniger neue Stellen entstanden sind als in den vorherigen Monaten. In den USA wie auch in Deutschland stehen außerdem die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und die Auftragseingänge der Industrie auf dem Programm. In den USA wird zudem der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor veröffentlicht.
Am Donnerstag rückt der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Mittelpunkt des Geschehens. Experten rechnen einhellig damit, dass die Notenbank auf ihrer letzten Sitzung des Jahres den Leitzins bei 0,75 Prozent belassen wird. Die Volkswirte der DekaBank weisen darauf hin, dass EZB-Präsident Mario Draghi bereits habe anklingen lassen, die Vorhersage für das Wirtschaftswachstum 2013 zu reduzieren. Draghi habe allerdings auch angedeutet, dass diese Abwärtsrevision nicht groß genug sei, um eine erneute Senkung der Leitzinsen zu rechtfertigen, so die DekaBank.
T-AKTIE UND DIE DIVIDENDE
Spannend wird es am Donnerstag auch für die Aktionäre der Deutschen Telekom. Auf dem Kapitalmarkttag dürfte es um die Pläne zum Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland und damit verbunden die künftige Ausschüttungspolitik des Konzerns gehen, schreibt LBBW-Analyst Stefan Borscheid. Seit Jahren dümpelt der Aktienkurs der Telekom um die 10-Euro-Marke. Bislang hat die kontinuierlich hohe Dividendenrendite viele Anleger von einem Verkauf der Titel abgehalten. Borscheid rechnet nun allerdings mit einer Senkung der Dividende von derzeit 0,70 Euro auf 0,60 Euro je Aktie ab dem Jahr 2013./ajx/la/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 221,34 | -0,47% |