DAX
07.08.2015 17:11:39
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WOCHENAUSBLICK: Konjunkturdaten und Berichtssaison halten Anleger auf Trab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können sich auf eine weitere spannende Woche freuen. Angesichts der etwas abnehmenden Zahlenflut von den Unternehmen richteten sich die Blicke stärker auf die Zinspolitik und die Konjunktur, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Große Sprünge für den DAX seien nach dem jüngsten Anstieg aber wohl erst einmal nicht mehr drin.
Bei Einzelwerten könnte das anders aussehen. Dort bleibt die Quartalsberichtssaison der Unternehmen im Fokus. Zwar geht es nach dem Höhepunkt in der abgelaufenen Woche etwas ruhiger zu. Langweilig wird es deshalb aber nicht. So haben die bisher vorgelegten Geschäftsberichte bei einigen Aktien schon für ordentlich Wirbel gesorgt. Im Dax öffnen in der neuen Woche ThyssenKrupp, Eon, Henkel (Henkel vz), K+S (K+S) und RWE ihre Bücher.
RWE WILL SICH FÜR DIE ZUKUNFT RÜSTEN
Der zweitgrößte deutsche Versorger RWE steht im Kampf gegen seinen weiteren Absturz im Sog der Energiewende vor einer Schlüsselwoche. Am Montag entscheidet der Aufsichtsrat über einen tiefgehenden Umbau, am Donnerstag folgen Geschäftszahlen. Der Abwärtstrend im Tagesgeschäft dürfte sich nach Einschätzung von Experten im ersten Halbjahr beschleunigt haben.
Mit Blick auf den gesamten Aktienmarkt dürften die Risiken durch die Wachstumsabschwächung in China sowie die anstehende Zinswende in den USA die Börsianer weiter beschäftigen, schrieb Marktstratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank in einer Studie. Angesichts dieser Risiken - auch Griechenland sollte nicht vergessen werden - dürfte der Dax in den kommenden Wochen wohl kaum deutlich zulegen. Mittelfristig bleibt der Experte aber optimistisch: Der deutsche Leitindex dürfte bis zum Frühjahr 2016 Kurs auf 13 000 Punkte nehmen. Aktuell liegt der Dax bei etwa 11 500 Punkten.
KONJUNKTURDATEN AUS CHINA WEGEN WACHSTUMSSORGEN IM FOKUS
Wann genau die US-Notenbank Fed den Leitzins erhöhen wird, bleibt ungewiss. Die meisten Experten rechnen mit einem Schritt bereits im September, doch könnte die Fed noch länger zögern. Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag lieferte keine neuen Erkenntnisse. So waren im Juli etwas weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet, während die Zahlen für die beiden Vormonate nach oben revidiert wurden. Hinweise auf das Vorgehen der Fed erhoffen sich die Marktakteure nun von weiteren Konjunkturdaten aus den USA. Neben den Einzelhandelsumsätzen steht die Industrieproduktion auf der Agenda.
Noch vor dem Start in die neue Woche schauen Börsianer nach China. Dort werden am Wochenende Daten zu den Importen und Exporten erwartet, bevor zur Wochenmitte der Einzelhandelsumsatz sowie die Industrieproduktion veröffentlicht werden. Sorgen um ein nachlassendes Wachstum der chinesischen Wirtschaft hatten zuletzt insbesondere auf den Aktien deutscher Autobauer gelastet, für die China ein wichtiger Absatzmarkt ist.
ANALYST: DEUTSCHE WIRTSCHAFT HAT KEINEN TURBO ANGEWORFEN
In Deutschland achten die Anleger am Dienstag auf die ZEW-Konjunkturerwartungen für den August. Diese sollten zeigen, dass sich die Erwartungen der Finanzmarktteilnehmer nicht weiter verschlechtert haben, schrieb Analyst Stefan Mütze von der Landesbank Helaba in einer Studie.
Noch größeres Interesse gilt aber am Freitag Daten zum Wirtschaftswachstum Deutschlands und anderer Länder der Eurozone im zweiten Quartal. Laut Helaba-Analyst Christian Apelt ist dabei aber fraglich, ob die Zahlen den Optimismus an den hiesigen Aktienmärkten rechtfertigen werden. "Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal keinen Turbo angeworfen", schrieben die Helaba-Experten in ihrem Ausblick./mis/gl/he
--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---
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