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Wirtschaftswachstum voraus? 06.12.2016 14:59:00

US-Handelsdelegierter: Trump kann den Boom bringen

Die Stimmung sei nun aber grundsätzlich gut, auch bei österreichischen Firmen. Einige Ökonomen prognostizieren sogar ein Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent. "Es kann einen Boom geben, wenn die Steuerreform und das Infrastruktur-Paket realisiert werden", so Michael Friedl, Wirtschaftsdelegierter in New York.

Man müsse dann aber auf eine mögliche Überhitzung der Wirtschaft achten. Wie die Beziehung zu Mexiko künftig aussehen wird, sei noch unklar. Den Europäern sei Trump aber gut gesinnt, meinte der Wirtschaftsdelegierte am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien.

"Alle seine Frauen und Ex-Frauen kommen aus Europa", so Friedl, zudem habe Trump hier einige Investitionen getätigt. "Ich glaube, dass Trump pro Europa ist." Trump wisse, dass Europa weiter einer der wichtigsten Handelspartner bleiben werde. "TTIP ist zwar schon sehr blass im Gesicht, es ist aber nicht tot", meinte Friedl.

Der Neo-US-Präsident werde aber wohl eher bilaterale Abkommen aushandeln. Solche kann sich Friedl auch mit Japan und China vorstellen, anstelle des bereits ausverhandelten TPP (Trans-Pacific Partnership). "Trump will Abkommen mit Staaten, die auf Augenhöhe sind", so Friedl. Länder wie beispielsweise Vietnam wären folglich nicht dabei, da befürchte Trump Arbeitsplatzverluste. Dass NAFTA aufgelöst wird, glaubt Friedl nicht.

Die Beziehungen zu Russland werde Trump verbessern, das könnte dann auch Vorteile für Europa bringen und den Syrien-Konflikt entschärfen. Der US-Präsident in spe werde sich auch mit dem Nahen Osten gutstellen.

Bei österreichischen Firmen habe sich indes keine Panik breitgemacht, sie seien weitgehend zuversichtlich. Es sei zwar sehr branchen- und regionsabhängig, aber die USA werden laut Friedl der wichtigste Exportmarkt außerhalb Europas bleiben. Im Vorjahr kletterten die Ausfuhren um knapp 17 Prozent auf den Rekordwert von 9 Mrd. Euro.

Heuer gab es im ersten Halbjahr ein Minus von 2,9 Prozent, vornehmlich im Automobil- und Maschinenbereich. Abgefedert wurde die Entwicklung durch kräftige Wachstumsraten bei pharmazeutischen Erzeugnissen (plus 14,8 Prozent auf 372,7 Mio. Euro), Getränken (plus 25,2 Prozent auf 362 Mio. Euro) und Kunstgegenständen (plus 220,8 Prozent auf 105,2 Mio. Euro). Insgesamt werde es 2016 zu einem leichten Plus kommen.

Unter Trump könnten die Investitionen in die Infrastruktur Impulse bringen, er sprach im Wahlkampf von einem Paket in der Höhe von einer Billion Dollar. Auch von den angekündigten Deregulierungen im medizinischen Sektor könnten österreichische Unternehmen profitieren. Positiv könnte sich auch die Automobilindustrie entwickeln, die Trump verstärkt in die USA zurückholen will.

Die groß angekündigte Steuerreform, die beträchtliche Kürzungen vorsieht, fasst Friedl so zusammen: "Besserverdiener werden unverhältnismäßig mehr profitieren, als Niedrigverdiener". Zudem könnten die Regulierungen zur Überwachung der Banken gelockert werden. Als "Held der Banken" möchte Friedl Trump aber nicht bezeichnen.

Wegen Trumps Umweltkurs müsse man sich keine allzu großen Sorgen machen. Vieles werde ohnehin auf Bundesstaaten- oder Bezirksebene entschieden: Die gesamte Westküste engagiere sich bereits sehr stark bei der Förderung alternativer Energien. Die Bundesstaaten könnten sich selbst überlegen, Umwelttechnologien etwa durch Steuererleichterungen voranzutreiben.

(Schluss) cam/ivn

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