13.02.2014 13:22:00

Wirtschaftsministerium und aws stecken 2014 973 Mio. Euro in Firmen

Das Wirtschaftsministerium und die staatliche Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) stecken heuer 973 Mio. Euro in die heimische Wirtschaft - um 6 Prozent mehr als 2013, erklärten Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und aws-Chef Bernhard Sagmeister am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Gefördert werden einerseits Klein- und Mittelbetriebe und andererseits Jungunternehmer (Start-ups).

Geplant ist, mit der "Finanzierungs-Milliarde 2014" 6.400 Projekte zu fördern. Das soll laut aws-Prognose 62.000 Arbeitsplätze sichern und 7.400 neue Jobs schaffen.

Der Großteil der Summe, 592 Mio. Euro, soll in Form von zinsgünstigen ERP-Krediten fließen - das ist so viel wie in den Jahren davor. Für die geförderten Kredite müssen die Unternehmer nur 1 Prozent Zinsen zahlen. Laut den heutigen Angaben ist das im Vergleich zu Bankkrediten abhängig von der Bonität ein Zinsvorteil von bis zu 10 Prozent der Kreditsumme. Im Vorjahr wurden 1.218 Kreditzusagen erteilt. Angesichts dessen, dass die Unternehmen schwer an Bankkredite kommen würden, steige die Bedeutung der aws-Kredite, so Mitterlehner.

Sagmeister zufolge liegt die Ausfallswahrscheinlichkeit der Kredite im Schnitt bei 2 Prozent - das ist mehr als bei Banken, allerdings stehe der Fördergedanke im Vordergrund, wurde betont. Immerhin sollen die Gelder Investitionen in der Höhe von 1,2 Mrd. Euro auslösen. Die Mittel für die Kredite stammen aus den Rückflüssen eines Sondertopfes, der Österreich im Rahmen des Marshall-Plans zur Verfügung gestellt wurde.

Neben den Krediten will das aws heuer Bankgarantien in der Höhe von 261 Mio. Euro (2013: 196 Mio. Euro) aussprechen und 79 Mio. Euro an Zuschüssen verteilen. 32 Mio. Euro (2013: 16 Mio. Euro) stehen für Beteiligungen bereit und 9 Mio. Euro für Beratung. Insgesamt soll von den 973 Mio. Euro über die Jahre hinweg rund 90 Prozent wieder zurückkommen, schätzt Sagmeister. Bei den Start-ups scheitere zwar ein Drittel, die restlichen erfolgreichen zwei Drittel würden die Ausfälle aber kompensieren.

100 Mio. Euro, als rund ein Zehntel, der knappen Förder-Milliarde ist für Jungunternehmer und deren Start-ups reserviert. Im Vorjahr wurden 63,7 Mio. Euro in 2.000 Start-ups investiert. 88 Prozent der Gründer hätten zumindest drei Jahre überlebt, lautet die Erfolgsbilanz des aws. Mit dem Gründerfonds will man sich heuer mit 14,2 Mio. Euro an 30 Start-ups beteiligen, beim "Business Angel Fonds" stehen 12 Mio. Euro zur Verfügung, bei diesem Modell werden die Beteiligungen der privaten Investoren, die sogenannten "Business Angel", aus öffentlichen Mitteln verdoppelt.

Das aws tüftelt derzeit auch an einer Crowdfunding-Plattform, auf der Gründer und Investoren aufeinandertreffen sollen. Der Start der Internetseite ist, so Sagmeister, für die nächsten Monate geplant. Mitterlehner geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass die Grenze von 250.000 Euro bei der Prospektpflicht "wahrscheinlich zu niedrig" ist. Er sprach sich dafür aus, die Grenze anzuheben.

(Schluss) pro/phs

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