Inflation belastet weiter |
15.03.2023 10:29:49
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Wirtschaftsinstitut hält an Konjunkturprognose für Deutschland fest
"Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen. Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen", sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser. Neben spürbaren Tariflohnanstiegen trügen hierzu auch allmählich sinkende Inflationsraten bei. "Der Gipfel der Inflation ist erreicht. Im Durchschnitt des Jahres 2023 dürfte die Rate mit 6,2 Prozent bereits niedriger sein als im vergangenen Jahr", sagte Wollmershäuser. Im Jahr 2024 würden sich die Raten dann normalisieren, und die Inflation erreiche 2,2 Prozent.
Sinkende Energiepreise und eine allmähliche Auflösung der Lieferschwierigkeiten in der Industrie seien die Ursachen dafür. Die konjunkturelle Schwäche werde die Erholung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr etwas verlangsamen. Ein Anstieg der Arbeitslosenzahl um knapp 50.000 gehe dabei vor allem auf ukrainische Staatsbürger und Staatsbürgerinnen zurück, die im Prognosezeitraum allmählich in den Arbeitsmarkt integriert würden. Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote daher wieder auf 5,1 Prozent sinken, nach 5,4 Prozent in diesem und 5,3 Prozent im vergangenen Jahr.
Der Staatshaushalt werde in diesem und im kommenden Jahr mit 1,3 respektive 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings falle das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch im Dezember erwartet. Insbesondere seien die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Milliarden Euro herabgesetzt worden, weil aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum niedriger seien als erwartet.
Der Leistungsbilanzsaldo wird laut Ifo bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8 Prozent gesunken war.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/hab
(END) Dow Jones Newswires
March 15, 2023 05:30 ET (09:30 GMT)
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