12.05.2019 12:00:00

Wirtschaftsbeziehungen mit Singapur - Drehscheibe zu Südostasien

Der Stadtstaat Singapur mit seinen 5,6 Mio. Einwohnern bietet sich als Drehscheibe für den Einstieg in den Südostasiatischen Raum ein. Das Land kann vor allem mit Stabilität punkten: Praktisch keine Inflation, nur gut 2 Prozent Arbeitslosigkeit, stabiler Wechselkurs zum Euro und ein britisch geprägtes Rechtssystem. Budgetdefizite kennt man praktisch nicht. Die Wirtschaft wächst aber dynamisch.

Obwohl die Bevölkerung nicht wächst - auch weil seit 2010 restriktive Einwanderungsbestimmungen gelten - legte die Wirtschaft 2017 und 2018 jeweils um gut 3 Prozent zu. Das BIP pro Kopf ist mit 50.000 Euro deutlich höher als in Österreich (43.700 Euro), die Exporte mit 400 Mrd. Euro ebenfalls (Österreich: 150 Mrd. Euro). Singapur erwirtschaftet einen Exportüberschuss. Viel Energie steckt die Regierung in den Aufbau eines Startup-Ökosystems. Das vorhandene Risikokapital hat sich seit 2012 verdreißigfacht.

Österreichs Handel mit Singapur ist zuletzt deutlich gestiegen, bewegt sich aber noch auf einem bescheidenen Niveau. Die heimischen Warenexporte legten 2018 um 7,1 Prozent auf 416 Mio. Euro zu, die Importe stiegen um mehr als ein Viertel - auf lediglich 182 Mio. Euro. Dazu kommen noch Dienstleistungsimporte und -exporte um jeweils über 100 Mio. Euro. Österreich exportiert vor allem elektrische Maschinen und Geräte, Maschinenbauerzeugnisse und Metallwaren sowie Straßenfahrzeuge. Importiert werden vor allem Büro- und EDV-Maschinen sowie medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

Allerdings haben österreichische Firmen in Singapur 1,4 Mrd. Euro investiert und beschäftigen dort (Stand 2015) über 1.100 Mitarbeiter. Von 150 Niederlassungen sind 80 permanent besetzt. Der Großteil der Niederlassungen sieht Singapur als Hub zu Südostasien, einige haben sogar ihre Asienzentralen hier gegründet.

(Schluss) tsk/hac

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