Prognose 2019 bestätigt |
30.01.2019 17:54:00
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Wirecard wächst stärker als erwartet - Medienbericht setzt Wirecard-Aktie massiv unter Druck
Der Umsatz kletterte im vierten Quartal auf Basis vorläufiger Zahlen um 36 Prozent auf 637,5 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um rund 37 Prozent auf 172,9 Millionen Euro zu. Von Factset befragte Analysten hatten Erlöse von 620 Millionen und ein EBITDA von 172 Millionen Euro prognostiziert.
Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um knapp 41 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das EBITDA belief sich auf 568,3 Millionen Euro, das waren rund 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzern selbst hatte 550 bis 570 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Analysten hatten im Konsens mit 2,05 Milliarden Euro Umsatz und einem EBITDA von 564 Millionen Euro gerechnet.
Die EBITDA-Prognose der Wirecard AG für 2019 liegt unverändert bei 740 bis 800 Millionen Euro.
Den Konzernabschluss wird Wirecard am 4. April veröffentlichen.
Aktie am DAX-Ende
Die Aktien von Wirecard verloren dennoch an Boden. Nach einem negativen Bericht der "Financial Times" sinkt der Aktienkurs massiv weiter: Am Nachmittag steht ein Minus von 21,74 Prozent bei 131 Euro an der Kurstafel, das Tagestief lag bisher bei 126 Euro. Im Bericht werden Wirecard Geldwäsche und Tricks in der Buchhaltung vorgeworfen.
Financial Times: Wirecard untersuchte Geldströme
Wirecard ist laut einem Bericht der "Financial Times" im vergangenen Jahr intern verdächtigen Geschäftspraktiken nachgegangen. Die Zeitung bezog sich in ihrer Online-Ausgabe am Mittwoch auf eine von ihr eingesehene interne Präsentation, die sich mit zweifelhaften Geldströmen beschäftigt haben soll. Eine Wirecard-Sprecherin sagte, das Unternehmen aus Aschheim bei München halte den Bericht für "völlig substanzlos". Das Unternehmen dementiere ein Fehlverhalten wie in dem "FT"-Bericht beschrieben und nehme alle Vorgaben zur Einhaltung von Gesetzen sehr ernst.
Wirecard ist schon des öfteren mit fragwürdigen Geschäftspraktiken in Verbindung gebracht worden, nachgewiesen wurde dem Unternehmen jedoch bisher nie etwas. Aufsehen erregte vor allem ein im Februar 2016 lanciertes Papier eines selbsternannten Researchdienstes namens "Zatarra", das vor Vorwürfen rund um fragwürdige Geschäftspraktiken nur so wimmelte. Bekannt gemacht hatte das Papier unter anderem ein Finanzblog der "Financial Times". Hinter dem "Zatarra"-Bericht steckte nach Ansicht von Experten damals eine Attacke von sogenannten Short-Sellern, die mit fallenden Aktienkursen Geld verdienen. Damals verlor die Aktie ebenfalls deutlich an Wert - allerdings auf einem deutlich niedrigeren Kursniveau als derzeit.
FRANKFURT Dow Jones Newsiwres / dpa-AFX / Redaktion finanzen.at
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