Wirecard-Skandal |
05.01.2023 14:21:00
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Wirecard-Aktie: Richter wollen Wirecard-Chef Braun fünf Tage eindringlich befragen
Ob der Terminplan eingehalten wird, ist offen. Brauns Verteidiger haben die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Bisher hat die Kammer darüber nicht entschieden. Die Anwälte werfen der Staatsanwaltschaft vor, die Verteidigung seit Prozessbeginn mit zehntausenden Seiten nachträglich gelieferter Ermittlungsunterlagen zu überfluten.
"Das wird es wahrscheinlich in der Nachkriegszeit in einem Verfahren vor einem deutschen Strafgericht noch nicht gegeben haben", beschwerte sich Anwalt Alfred Dierlamm. Der Ton zwischen Verteidigung und Gericht ist gereizt: "Ich kann die Dramatik, die Sie hier auftun, nicht ganz nachvollziehen", erwiderte der Vorsitzende. Doch auch die Verteidigung des mitangeklagten früheren Wirecard-Chefbuchhalters kritisierte das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als "enorme Zumutung".
Die Anklage wirft Braun, dem geständigen Kronzeugen Oliver Bellenhaus und dem Ex-Chefbuchhalter gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Sie sollen über Jahre die Bilanzen des 2020 kollabierten DAX-Konzerns gefälscht und nicht vorhandene Milliardenumsätze erfunden und auf diese Weise von Kreditgebern über drei Milliarden Euro Darlehen erschwindelt haben. Braun weist die Vorwürfe zurück, der frühere Vorstandschef sieht sich selbst als Opfer einer Betrügerbande im Unternehmen.
/cho/DP/ngu
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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