Bilanzskandal |
10.02.2023 13:17:00
|
Wirecard-Aktie: BaFin muss Wirecard-Anlegern keinen Schadenersatz zahlen
Der seinerzeit im DAX gelistete Zahlungsdienstleister Wirecard war im Sommer 2020 zusammengebrochen, nachdem der Vorstand eingeräumt hatte, dass angeblich auf Treuhandkonten verbuchte 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar waren. Die Aktien schmierte ab. Weil die betrügerischen Geschäfte jahrelang unentdeckt geblieben waren, wurde unter anderem die BaFin stark kritisiert. Beim 1. Zivilsenat des OLG Frankfurt sind den Angaben zufolge knapp 500 Verfahren von Anlegern anhängig, die Schadenersatz von der Finanzaufsicht fordern. Im konkreten Fall ging es demnach um knapp 40 000 Euro.
Nach Ansicht des Gerichts hat der Kläger "keine greifbaren Anhaltspunkte für die Annahme vorgetragen", dass die BaFin zu einem früheren Zeitpunkt eine Sonderprüfung bei Wirecard hätte beauftragen müssen. Letztlich sei "nicht feststellbar, dass der Schaden des Klägers bei einem früheren Einschreiten (...) nicht eingetreten wäre".
Auch ein Schadenersatzanspruch wegen angeblichen Amtsmissbrauchs scheide aus. Dass Mitarbeiter der BaFin Aktien der Wirecard AG besaßen, sei "nicht sittenwidrig". Das OLG bestätigte mit der Abweisung der Klage eine Entscheidung des Landgerichts Frankfurt.
/ben/DP/jha
FRANKFURT (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Wirecard AGmehr Nachrichten
Analysen zu Wirecard AGmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Wirecard AG | 0,02 | -1,04% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |