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Strategische Möglichkeiten 11.04.2015 00:01:00

Windeln.de-Börsengang: Frisches Kapital für weiteres Wachstum

Windeln.de ist laut des Instituts für Handelsforschung in Köln einer der Marktführer für Baby- und Kleinkindausstattung im Internet. Doch damit nicht genug; Windeln.de will weiter wachsen und braucht dafür höheres Kapital. Erst im Januar investierten Goldman Sachs, Deutsche Bank, DN Capital, MCI Management und 360 Capital Partners 45 Millionen Euro in das Unternehmen. Noch mehr frisches Geld soll nun ein Börsengang von Windeln.de einbringen. Das Unternehmen könnte dabei für eines der größten IPOs in diesem Jahr sorgen.

Laut Unternehmensangaben ist der Windeln.de-Börsengang bereits für dieses Jahr geplant. Ein genaues Datum ist jedoch bisher weder von Windeln.de noch von den Banken zu erfahren, die das Unternehmen beim Börsengang angeblich unterstützen. Neben den bereits genannten Windeln.de-Investoren Deutsche Bank und Goldman Sachs soll laut dem Wirtschaftsmagazin "Bilanz" auch die Bank of America Merrill Lynch zu den sogenannten Konsortialbanken gehören, die ein Windeln.de-IPO vorbereiten.

Windeln.de strebt beim Börsengang nicht nur eine Notierung in Frankfurt an, sondern will die Aktie gleichzeitig auch in Luxemburg an die Börse bringen. Das Emissionsvolumnen des Windeln.de-Börsengangs soll bis zu 200 Millionen Euro betragen. 100 Millionen Euro davon sollen aus einer Kapitalerhöhung stammen, weitere 80 Millionen wollen die Gesellschafter über den Verkauf eines Teils ihrer Aktien einnehmen. Das übrige Volumen in Höhe von 20 Millionen Euro kann im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption ausgeschöpft werden. Wie viel eine Windeln.de-Aktie kosten soll, ist bislang nicht bekannt.

Windeln.de will weiter wachsen

Wachstum steht bei Windeln.de ganz oben auf der Agenda - auch das Kapital aus dem Börsengang will das Unternehmen laut eigenen Angaben dafür einsetzen. Mit dem frischen Geld könnten Windeln.de mehrere Pläne in die Tat umsetzen: Zum einen soll das Produktportfolio erweitert werden, zum anderen will das Unternehmen auch im Ausland größer werden. Laut Brand prüfe das Unternehmen derzeit unter anderem, welche Länder sich für Zukäufe eigneten. Größter Auslandsmarkt ist derzeit China, bereits ein Jahr nach der Gründung hatte Windeln.de dort einen Online-Shop gestartet.

Windeln.de war 2010 von Konstantin Urban und Alexander Brand ins Leben gerufen worden. Sie wollten einen Online-Shop schaffen, "in dem sich Eltern wohl fühlen und Spaß am Einkaufen haben", so steht es auf der Windeln.de-Homepage. Flexibilität beim Einkauf, Lieferung nach Hause und eine riesengroße Auswahl sollten Windeln.de schnell zu einem der größten Anbieter für Kinder- und Babyzubehör machen. Das Konzept ging auf. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 100 Mitarbeiter.

Ganz entscheidend für den Erfolg von Windeln.de ist die Ausrichtung des Online-Shops auch und vor allem auf die mobile Nutzung. "Unsere Kunden kaufen immer häufiger von unterwegs, um Zeit zu sparen, aber auch als Zeitvertreib", sagt Urban. "Wir stellen uns mit der Entwicklung von mobilen Webseiten darauf ein." Eigenen Angaben zufolge ist Windeln.de "sehr gut im Markt positioniert" und habe sich "über die vergangenen Jahre erfolgreich entwickelt". Größter Konkurrent von Windeln.de in Deutschland ist Tausendkind, aber auch Shops wie Baby-Markt.de oder Babywalz bedienen den Markt für Kleinkindbedarf.

Bietet ein Windeln.de-Börsengang Chancen für Anleger?

In Zeiten von Billiggeld und Niedrigzinsen herrscht ein besonders freundliches Umfeld für Börsengänge. Für Anleger gibt es derzeit kaum Alternativen zu Investments an den Finanzmärkten. Die externen Voraussetzungen für das Windeln.de-IPO sind deshalb optimal. Auch das aufstrebende Unternehmen selbst ist offenbar reif für einen Börsengang: Nach eigenen Angaben machte die Windeln.de GmbH im vergangenen Jahr einen Umsatz von 130 Millionen Euro. Gegenüber dem ersten vollen Jahr der Geschäftstätigkeit, das war 2011, ist das eine Steigerung von über 1.800 Prozent. Damals erlöste das Münchener Unternehmen sieben Millionen Euro. Bereits drei Jahre nach der Gründung hatte Windeln.de die Gewinnschwelle erreicht.

Allerdings sind nicht alle Marktbeobachter voller Euphorie, wenn es um den Börsengang von Windeln.de geht. Franz Gschiegl, Chef der zur Erste Group gehörenden Sparinvest, sieht allerlei Anzeichen, dass die Rekordjagd an den Börsen bald zu Ende sein könnte. Vor allem die schon sechs Jahre dauernde Aktienhausse schreit fast nach einer kräftigen Gegenbewegung - oder gar nach einem Absturz. Die schwindelerregend hohen Bewertungen einiger Unternehmen an der Börse machen Gschiegl dabei die größten Sorgen. Bei so einem Höhenflug gingen dann auch "seltsame Unternehmen" an die Börse. Ob er dabei auch an das IPO von Windeln.de denkt, bleibt offen. Aber zumindest sollte sich das Münchener Unternehmen mit dem Börsengang nicht allzu viel Zeit lassen, denn: Wenn die Großen einmal verkaufen, gehe es mit den Kursen rasch bergab, so der Sparinvest-Chef.


Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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