Nach Gewinnanstieg 11.11.2013 13:46:33

Wincor Nixdorf erwartet weitere Zuwächse und erhöht Dividende

Die Neuausrichtung des Geldautomaten- und Kassensystem-Herstellers Wincor Nixdorf zahlt sich aus. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr fand die im MDAX notierte Gesellschaft in die Wachstumsspur zurück. Dazu trugen vor allem bessere Geschäfte in den Schwellenländern bei, während das Geschäft in den Industrienationen weiter schwächelte, wie Wincor Nixdorf am Montag in Düsseldorf mitteilte. Vom kräftigen Gewinnanstieg profitieren auch die Aktionäre: Sie bekommen eine deutlich höhere Dividende.

Im neuen Geschäftsjahr erwartet der Vorstand weitere Zuwächse. Die Anleger hatten allerdings auf optimistischere Aussagen gehofft. Die Aktie gab nach Bekanntgabe der neuen Ziele etwas von ihren vorherigen Gewinnen ab. Am frühen Nachmittag lag sie knapp 1,6 Prozent im Plus.

Im Jahr 2012/13 stieg der Umsatz bei den Ostwestfalen um fünf Prozent auf den Rekordwert von 2,47 Milliarden Euro. Dabei zog das Geschäft mit Banken stärker an als das mit Einzelhändlern. Getrieben wurde es von den Schwellenländern. Dort hat der Konzern zuletzt investiert, um die Marktschwäche in Europa wettzumachen. Der Überschuss legte dank niedrigerer Belastungen aus dem Umbau um fast 40 Prozent auf 87 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn (EBITA) wuchs um 31 Prozent auf 132 Millionen Euro. Damit erreichte das Unternehmen die vor gut drei Monaten erhöhten eigenen Ziele. Für die Aktionäre gibt es nun 1,48 Euro je Aktie, vor einem Jahr waren es nach einem deutlichen Gewinneinbruch nur 1,05 Euro.

Von den Niveaus aus der Zeit vor der Finanzkrise, als die Paderborner in der Spitze 2,13 Euro ausschütteten und einen operativen Gewinn von mehr als 200 Millionen einfuhren, sind sie noch weit entfernt. Wegen der Krise drosselten viele Banken und Händler ihre Investitionen in neue Technik. Seitdem wartet Wincor Nixdorf in den Industrieländern auf bessere Zeiten. Doch es gibt Mutmacher: So stellt die Möbel-Kette Ikea sämtliche Bezahlsysteme in den nächsten zwei Jahren auf Wincor-Technik um.

Vorstandschef Eckard Heidloff äußerte sich zuversichtlich, dass auch Banken künftig wieder mehr in neue Automaten investieren. Die Institute wollten ihre Kunden wieder öfter in die Filialen locken, sagte der Wincor-Chef. Dies werde sich aber wohl noch nicht im aktuellen Geschäftsjahr auswirken. In Europa sieht der Vorstand trotz einer leichten Aufhellung der Konjunkturaussichten keine deutlich besseren Perspektiven für das Geschäft.

Für das Jahr 2013/14 blieb der Konzern vorsichtig. Er erwartet ein Umsatzplus von 4 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITA) soll um 17 Prozent auf 155 Millionen Euro zulegen. Das aktuelle Quartal dürfte allerdings schwächer verlaufen als das Vorjahr. "Unser Wachstum in Schwellenländern wird auch im laufenden Geschäftsjahr 2013/2014 die andauernde Investitionszurückhaltung im europäischen Markt ausgleichen", sagte Heidloff. Allerdings seien in den neuen Märkten die Margen noch geringer.

Große Hoffnungen setzt das Unternehmen weiter aufs Software-Geschäft, es soll sich in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Dabei will der Konzern von dem Trend zu immer vielfältigeren Vertriebs- und Bezahlwegen bei Banken und Einzelhändlern profitieren - vom Handy übers Internet bis zu den Filialen. Es gebe es noch viel Bedarf, sagte Heidloff.

Einen warmen Geldregen könnte der geplante Verkauf eines inzwischen geschlossenen Werksgeländes in Singapur bedeuten. Aus Kostengründen hat der Konzern seine Asienproduktion nach China verlagert. Finanzvorstand Jürgen Wunram rechnet damit, dass der Verkauf des Geländes rund 15 Millionen Euro Sondergewinn bedeuten könnte. Allerdings sei der Prozess mit einigen bürokratischen Hindernissen verbunden.

/enl/kja

DÜSSELDORF/PADERBORN (dpa-AFX)

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