29.05.2017 09:09:00
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Wifo: Westen und Süden wuchsen wirtschaftlich schneller als Osten
Die regionale Wirtschaftsentwicklung in Österreich sei im Vorjahr einem "West-Süd-Ost"-Gefälle gefolgt, schreibt das Wifo. Das kräftigste Wachstum wies Vorarlberg mit 2,0 Prozent auf. Wien mit 1,1 Prozent und Niederösterreich mit 1,0 Prozent lagen unter dem nationalen Durchschnitt. Einer der Hauptgründe waren die regionalen Entwicklungen in der Sachgütererzeugung.
Vorarlberg löste erstmals seit drei Jahren das Burgenland an der Spitze ab. Mit einer überdurchschnittlich kräftigen Dynamik schaffte es das Burgenland gemeinsam mit Salzburg (beide +1,9 Prozent) dennoch auf den zweiten Platz. Das Burgenland ist damit zugleich der positive Ausreißer in der Ostregion: Wien (+1,1 Prozent) und Niederösterreich (+1,0 Prozent) liegen im Gesamtjahr deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt. Oberösterreichs Wirtschaft wuchs um 1,6 Prozent, in Tirol und Kärnten waren es 1,5 Prozent und in der Steiermark 1,4 Prozent.
Das West-Süd-Ost-Gefälle ist vor allem von der regional stark unterschiedlichen Entwicklung der Sachgütererzeugung geprägt. Im Westen trug dieser Sektor 0,64 Prozentpunkte zum Wachstum bei, im Süden 0,54 Prozentpunkte. In der Ostregion waren es dagegen nur 0,07 Prozentpunkte.
Noch stärker zeigte sich das West-Ost-Gefälle auf dem Arbeitsmarkt: In den Bundesländern der Westregion - mit Ausnahme von Oberösterreich - sowie den Bundesländern der Südregion wuchs die Zahl der unselbstständig Beschäftigten rascher als das Arbeitskräfteangebot. Dementsprechend sank die Arbeitslosigkeit. In der Ostregion war es umgekehrt. Am stärksten war der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen in Tirol (-6,6 Prozent), gefolgt von Salzburg (-3,8 Prozent) und Vorarlberg (-1,7 Prozent). Den stärksten Anstieg verzeichnete Wien (+3 Prozent). Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen trotz hohem Beschäftigungswachstum im Jahr 2016 um 0,8 Prozent. Betroffen waren vor allem ältere Menschen und ausländische Arbeitskräfte.
"Aufgrund von demografischen Kohorteneffekten sowie der Einschränkung des Zugangs zur Alterspension nahm das Arbeitskräfteangebot bei den Älteren besonders kräftig zu", so Wifo-Forscher Philipp Piribauer.
Bei den älteren Arbeitnehmern (55 Jahre und älter) stieg die Zahl der Arbeitslosen um 10,1 Prozent. Unter ausländischen Arbeitskräften stieg sie aufgrund der verstärkten Zuwanderung um 5,5 Prozent und betraf am stärksten Wien (+8,1 Prozent) und Niederösterreich (+7,7 Prozent).
(GRAFIK 0551-17, Format 88 x 55 mm) (Schluss) ggr/itz
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